Seit Citrix-Chef David Henshall das Geschäft in die Cloud verlagert, schrumpfen die Lizenzeinnahmen, dafür steigen die Aboerlöse. Unter dem Strich bleibt eine Delle: Der Konzernumsatz reduzierte sich im ersten Quartal um zehn Prozent auf 776 Millionen Dollar. Der Überschuss halbierte sich auf 90 Millionen. Doch die Schwäche kann mittelfristig ausgebügelt werden. Im Januar akquirierte Henshall die Projektmanagement-Plattform Wrike für 2,25 Milliarden.
Damit will er die Homeoffice-Anwendungen ausbauen. Mitarbeiter können mit Wrike Projekte und Arbeitsschritte steuern, Kunden sind Google, Dell, Snowflake und Airbnb. Citrix betreut selbst viele Großkonzerne, 400.000 Firmen nutzen die Programme. Das Kerngeschäft besteht darin, Mitarbeitern einfache Möglichkeiten zu bieten, um von überall auf Anwendungen und Daten zugreifen zu können. Analysten kritisieren, dass die Verschuldung nach dem Zukauf auf über drei Milliarden Dollar gewachsen ist. Dafür wird die Aktie mit dem rund 20-fachen Gewinn bewertet, was günstig ist.
Citrix Systems
Branche: Infrastruktur-Software
Firmensitz: Fort Lauderdale, Florida (USA)
Börsenwert: 11,9 Mrd. €
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 130,00 Euro
Stoppkurs: 77,00 Euro
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.