Es handelt sich um ein gutes Geschäftsmodell in Corona-Zeiten, weil Freiberufler Arbeitsprojekte finden können. 2010 begannen die Israelis als Minijob-Börse. Es werden Jobs angeboten wie digitales Design oder Blogartikel - zum Teil für nur fünf Dollar. So entstand der Name Fiverr. Gut bezahlt werden Tech-Jobs wie Entwickler, Webdesigner oder SEO-Manager. Nach Deutschland, Spanien und Frankreich expandiert der Marktplatz.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 44 Prozent auf 34,2 Millionen Dollar. Der Verlust reduzierte sich auf 6,2 nach vormals 8,3 Millionen Dollar. Der operative Kapitalfluss drehte ins Positive. Bis Silvester will Chef Micha Kaufman den Umsatz um 37 Prozent auf 146 Millionen Dollar ausbauen. Analysten rechnen ab 2022 mit dem ersten Gewinn. Der Private-Equity-Investor Jonathan Kolber besitzt zwölf Prozent der Aktien. Die Digitalisierung, alternde Bevölkerung und der Mangel an Fachkräften sprechen langfristig für die Aktie, auch wenn die Weltwirtschaft in einer Rezession steckt.
Fiverr International
Branche: Online-Dienste
Firmensitz: Tel Aviv, Israel
Börsenwert: 2,2 Mrd. €
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 75,00 Euro
Stoppkurs: 48,00 Euro
Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.