Noch am selben Tag zog TD Ameritrade nach und kündigte ebenfalls kostenlose Trades für Wertpapiere, die in den USA gelistet sind, an. Der gesamte Sektor verlor massiv an der Börse.

Die Strategie ist, viele neue Kunden anzulocken, um mit ­anderen Diensten Geld zu verdienen. Die verlorenen Trading-Entgelte können mit Vermögensverwaltung, Wertpapierausleihe oder Depotkrediten kompensiert werden.

Wegen der niedrigen Zinsen stehen die Anbieter unter Druck, die Konkurrenz ist hart. Die Großbank JP Morgan Chase sorgte Ende 2018 für Aufsehen: Stammkunden erhielten 100 Gratis-Trades pro Jahr.

Rund 43 Prozent der ­Aktien hält der kanadische Mutterkonzern ­Toronto Dominion Bank. Der Bankgigant ­sichert die Zukunft des Unternehmens ab. TD Ameritrade wird nach dem Kurssturz mit ­einem einstelligen Gewinnvielfachen taxiert. Die Dividende ist attraktiv. Die Schockwelle dürfte übertrieben sein. Mutige greifen zu.

TD Ameritrade


Branche: Finanzdienstleister
Firmensitz: Omaha, Nebraska (USA)
Börsenwert: 17,4 Mrd. €

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 40,00 Euro
Stoppkurs: 22,60 Euro

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.