Deutschland hinkt hinterher
Wenn Anleger die 10-jährige Rendite in Deutschland unter die Lupe nehmen, müssen sie sich wie in einer anderen Welt vorkommen. Schließlich sorgte das Unterschreiten der alten Renditetiefs von 2013 und 2012 bei 1,15 %/1,12 % Anfang August nochmals für ein prozyklisches Kaufsignal (siehe Chart 1). Mittlerweile wurde der historische Tiefstand bis auf 0,566 % "geschraubt". Interessanterweise hat die 10-jährige Rendite damit die 161,8%-Fibonacci-Projektion des Zinsanstiegs von Juni 2012 bis September 2013 (0,56 %) - und somit eine der wenigen verbliebenen Unterstützungen - fast punktgenau ausgelotet, so dass Anleger sich die Frage stellen müssen, wieviel Potenzial der laufende Abwärtsimpuls der Renditen noch bereithält. Verstärkt werden diese Bedenken durch die aktuelle Indikatorenkonstellation. So notiert beispielsweise der RSI nicht nur im überverkauften Terrain, sondern weist auch eine positive Divergenz aus, indem die jüngsten Renditetiefs nicht mehr durch entsprechende Indikatorenpendants bestätigt wurden. Auch der trendfolgende MACD zeigt inzwischen eine divergente Entwicklung. In diesem Zusammenhang halten wir als Randnotiz einen Blick nach Japan für nützlich: Selbst dort wurden die Zinsen für 10-jährige niemals negativ (Renditetief: 0,33 %)!

10-jährige Rendite D (Weekly)


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