Der gestrige Handelstag beim DAX® dient als Beispiel, dass sich aus einer überverkauften Marktlage allein noch kein Erholungspotential ableiten lässt. Was zusätzlich gegeben sein muss, ist ein charttechnischer Signalgeber. Im konkreten Fall fehlte genau diese Weichenstellung in Form eines Anstiegs über die Hochs bei 8.872/78 Punkten. In der Folge mussten die deutschen Standardwerte sogar ein neues Jahrestief hinnehmen, was verdeutlicht, dass die charttechnische Lage des Aktienbarometers nach wie vor sehr angeschlagen ist. Aus der zuletzt vervollständigten Schulter-Kopf-Schulter-Formation ergibt sich ein kalkulatorisches Abschlagspotential von gut 1.000 Punkten, so dass Anleger ein Wiedersehen mit den ehemaligen Rekordständen aus den Jahren 2007 und 2000 bei 8.152/36 Punkten einkalkulieren müssen. Der Charme eines Pullbacks an die alten Ausbruchsmarken rührt auch daher, dass die Bedeutung dieses Levels zusätzlich durch ein Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (8.195/08 Punkte) untermauert wird. Unsere "bearishe" Grundeinstellung würden wir erst dann über Bord werfen, wenn es dem DAX® gelingt, die Nackenzone der Toppbildung bei gut 8.900 Punkten zurückzuerobern bzw. die jüngste Abwärtskurslücke bei 8.975 Punkten zu schließen. |