Im Investmentbanking wollen die Briten Jobs in die Region verlagern. Rund sechs Milliarden an Investitionen fließen in den nächsten fünf Jahren dort hin. "Wir wollen uns auf die Gebiete fokussieren, in denen wir am stärksten sind", sagte Bankchef Noel Quinn. Aus den USA und Frankreich will sich das Geldhaus dagegen zurückziehen.
Quinn reagiert damit auf den starken Ertragsdruck durch niedrige Zinsen in Europa und den USA. China hat die Corona-Pandemie zudem weitgehend hinter sich, während die europäischen Länder sich für eine dritte Welle wappnen und die Wirtschaft leidet. HSBC bekam die Corona-Krise 2020 deutlich zu spüren. Der Vorsteuergewinn brach um ein Drittel auf 8,8 Milliarden Dollar ein. Die Erträge sackten um zehn Prozent auf 50,4 Milliarden Dollar ab. Analysten hatten mit noch schlechteren Ergebnissen gerechnet. Die an der Hongkonger Börse notierten Aktien legten um mehr als sechs Prozent zu.
Die Gewinnaussichten schraubte das Management etwas zurück. Statt einer Rendite von zehn bis zwölf Prozent werde künftig eine Marge von zehn Prozent angestrebt, sagte Finanzchef Ewen Stevenson. Um Kosten zu sparen seien weitere Stellenstreichungen in Verwaltungsbereichen notwendig. 2020 baute das Geldhaus bereits 11.000 Arbeitsplätze ab. Laut früheren Angaben sollen in den kommenden Jahren weltweit rund 35.000 Jobs der konzernweit knapp 230.000 Stellen wegfallen.
Anleger sollen darüber hinaus künftig keine vierteljährliche Dividende mehr bekommen, sondern ab dem nächsten Jahr 40 bis 55 Prozent des ausgewiesenen Gewinns je Stammaktie. Das wäre weit unter dem Niveau der letzten Jahre.
rtr