Als der Finanzinvestor Permira vor sieben Jahren bei Hugo Boss die Mehrheit übernahm, kostete die Aktie weniger als zwanzig Euro. Heute notiert die Boss-Aktie dreistellig. Die Gelegenheit Kasse zu machen. Über die Tochter Red & Black verkaufte die Beteiligungsfirma 14 Millionen Boss-Aktien. Damit sinkt der Anteil von bislang 32 auf nur noch zwölf Prozent. Einen Großteil der Aktien wurde an institutionelle Käufer abgegeben. Rund sieben Prozent kaufte Marzotto. Damit ist die italienische Familie erneut Großaktionär beim schwäbischen Modekonzern. Bis zum Einstieg von Permira gehörte Hugo Boss mehrheitlich der seit Generationen im Textilgeschäft tätigen Familie. Und die weiß genau, wo sie investiert. Denn die Brüder Luca und Gaetano Marzotto sind seit mehreren Jahren im Aufsichtsrat.
An der Börse kam der Ausverkauf erst einmal nicht gut an. Der Kurs des MDax-Titels reagierte mit einem deutlichen Tagesverlust. Dem war bereits eine verlustreiche Woche vorausgegangen, als Hugo Boss die vorläufigen Zahlen für 2014 vorlegte. Die Schwaben steigerten den Umsatz um sechs Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn stieg um ein Prozent auf 437 Millionen Euro. Damit traf das Unternehmen seine eigenen im Herbst korrigierten Ziele. Auch 2015 wird kein einfaches Jahr werden, doch Boss ist zuversichtlich, dass es ein weiteres Wachstumsjahr werden wird. Dabei hilft auch, dass der Konzern in Zukunft mehr Läden in Eigenregie führen will. Das wirkt positiv auf die Marge.
Zum anderen profitiert Hugo Boss von der Aufwertung des US-Dollars, dem britischen Pfund sowie dem Schweizer Franken. Thierry Cota von der französischen Großbank Societe Generale hob deshalb das Kursziel für die Hugo Boss-Aktie von 106 auf 120 Euro an. Auch die Deutsche Bank hat die Einstufung für Hugo Boss auf Kaufen mit einem Kursziel von 120 Euro belassen. Das Papier des Modeherstellers zähle zu jenen Werten, die von einer guten Nachfrage im Heimatmarkt sowie von verbesserten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone profitierten und somit noch Luft nach oben hätten, schrieb Analyst Jan Rabe in seiner aktuellen Studie.
Langfristig könnte sich auch der Ausstieg des Großaktionärs Permira als Sprungbrett in den Dax erweisen. Dort zählen Streubesitz, Marktkapitalisierung und Handelsumsatz. Allerdings erfolgt die reguläre Überprüfung des DAX erst im September. Es bleibt also noch Zeit für Permira die letzten Aktienpakete zu versilbern und so den Streubesitz weiter zu erhöhen. Noch steht nach den aktuellen Berechnungen die Aktie von ProSieben auf dem Aufstiegspodest.
Auf Seite 2: Wie Anleger günstig einsteigen können
Einen günstigen Einstieg in die Hugo Boss Aktien können risikobereite Anleger über einen Optionsschein-Call erreichen. Dank der Hebelwirkung der Warrants sind mit einem geringen Kapitaleinsatz in relativ kurzer Zeit hohe prozentuale Gewinne möglich, wenn sich die Boss-Aktie wieder in Richtung Allzeithoch aufmacht. Der Call hat ein vergleichbar geringes Aufgeld und hebelt Kursgewinne der Boss-Aktie mit mehr als dem Fünffachen.
Stand 12. Februar 2015 17,50 Uhr
Basiswert Hugo Boss
Produkt Klassischer Call
WKN DZS781
Emittent DZ Bank
Letzter Börsenhandelstag 18.12.2015
Basispreis 95,00 Euro
Aufgeld 1,32
Omega 5,3
Kurs des Calls aktuell 1,68 Euro
Spread absolut 0,03 Euro
Break-Even 111,15