Für Aktionäre war es eine kalte Dusche: Der Modekonzern Hugo Boss enttäuscht mit seinen Quartalszahlen und kappt die Jahresprognose. Börsianer schickten die Aktie auf Talfahrt, das Papier verlor prozentual zweistellig. Ein Problem der Schwaben: die hohen Erwartungen. Für das dritte Quartal hatten Analysten teils mit Umsatzzuwächsen von mehr als zehn Prozent gerechnet. Letztlich lag das Plus jedoch bei vier Prozent. Schwächere Nachfrage in Asien und den USA begründet die Schere zwischen Erwartungen und Realität. Der Vorstand um Claus-Dietrich Laars senkte den Jahresausblick für das Umsatzwachstum auf drei bis fünf Prozent, zuvor waren rund fünf Prozent angepeilt. Der operative Gewinn soll statt um fünf bis sieben nun um drei bis fünf Prozent steigen.
Wir sehen dennoch langfristiges Potenzial. Der MDAX-Wert will den Bereich Damenmode deutlich ausbauen. Die Chancen dazu stehen gut, die Marke ist stark. Im Gegensatz zum deutschen Markt, wo man Boss vielfach noch als Mittelstandsmarke wahrnimmt, ist das Label zudem in China oder den USA bereits als Luxuslabel etabliert. Das Unternehmen kann somit seine Profitabilität langfristig steigern. Hugo Boss ist ein solider Dividendenzahler. Anleger warten vor Neuengagements eine Bodenbildung ab.
BAU