"Wir spüren weiterhin, dass die Verbraucherstimmung gut ist und sehen unverändert eine starke Konsumnachfrage, das gilt sowohl für Europa wie auch für Amerika", sagte Finanzvorstand Yves Müller am Mittwoch mit Blick auf den Geschäftsverlauf im Juli. Auch in China sei die Nachfrage nach dem Ende der Corona-Lockdowns zurück gekommen.

"Wir sind mit dem Juli bei Hugo Boss sehr zufrieden." Die im vergangenen Jahr gestartete Markenerneuerung zahle sich aus, schneller als erwartet. "Es ist außerordentlich schön zu sehen, mit welcher Dynamik Hugo Boss auf allen Ebenen wächst", so Müller. "Wir sind von April bis Juni über alle Marken, Märkte und Vertriebskanäle stark gewachsen." Trotz der Inflation, die insgesamt auf die Stimmung drücke, bleibe bei Hugo Boss die Nachfrage der Kunden hoch. "Aufgrund der hohen Markenbegehrlichkeit von Boss und Hugo können wir bei weitem mehr Ware zum vollen Preis verkaufen", so Müller. "Wir mussten im zweiten Quartal viel weniger Rabatte geben." Das habe sich sehr stark auf das operative Ergebnis (Ebit) niedergeschlagen, das sich auf 100 Millionen Euro mehr als verdoppelte. Der Umsatz schnellte um 40 Prozent auf 878 Millionen Euro in die Höhe.

Boss hatte bereits Mitte Juli seine Ziele angehoben und peilt in diesem Jahr Rekordwerte an: Der Umsatz soll zwischen 20 und 25 Prozent auf ein Rekordniveau von 3,3 bis 3,5 Milliarden Euro steigen. Für das Ebit wird ein Anstieg zwischen 25 und 35 Prozent auf 285 bis 310 Millionen Euro erwartet.

Die hohe Inflation und die Folgen des Ukraine-Kriegs machen dem Einzelhandel und der Textilbranche derzeit schaffen. Adidas etwa musste seine Gewinn- und Umsatzprognose eindampfen, und auch der Online-Modehändler Zalando kappte wegen der Kaufzurückhaltung seine Prognose.

rtr