Er hat dazu eine Fair-Trade-Kommission ins Leben gerufen, die vom koreanischen Aktienaktivisten Kim Sang-jo geführt wird. Offenbar eine Gemengelage, die Elliott Management anzieht.

Der von Investor Paul Singer angeführte US-Hedgefonds hatte in Korea öfter versucht, westliche Standards einzufordern, meist mit wenig Erfolg. Doch mit Präsident Moons Initiative im Rücken hat Elliott ein neues Investment gewagt. Rund eine Milliarde Dollar steckten Singer und Kollegen in drei Aktien des Hyundai-Clans. Das sind neben den Titeln der Autokonzerne Hyundai Motor und Kia auch die des Kfz-Zulieferers Hyundai Mobis. Kommissionschef Kim Sang-jo hatte bei Hyundai explizit die Entwirrung der Überkreuzbeteiligungen gefordert.

In der Tat ist es ziemlich kompliziert. Patron Chung Mong-koo etwa hält rund sieben Prozent an Hyundai Mobis. Die halten rund 21 Prozent an Hyundai Motor. Hyundai Motor kontrolliert ein Drittel der Aktien von Kia. Kia wiederum, und da schließt sich der Kreis, hält ein Sechstel der Aktien von Hyundai Mobis.

Erste Umbauarbeiten



Der Druck seitens der Politik scheint Wirkung zu zeigen: Ende März stellte der Konzern den ersten Umbauplan vor. Dabei werden Bereiche aus Hyundai Mobis ausgegliedert und mit Hyundai Glovis verschmolzen. Die Aktionäre erhalten zusätzliche Aktien. In einem nächsten Schritt wird die Familie die Aktien von Hyundai Mobis kaufen, die von Kia gehalten werden. Weitere Vereinfachungen könnten mit dem Endziel folgen, das gesamte operative Geschäft unter einem Dach zu versammeln.

Weil die Clans außenstehende Aktionäre anders behandelt haben, handeln viele Aktien mit einem Abschlag. Das gilt auch für die in Deutschland über ADR notierte Hyundai Motor Company. Die Anteilscheine werden mit einem Discount von 50 Prozent zum Buchwert bewertet. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass durch die Auflösung der Überkreuzbeteiligungen noch Reserven gehoben werden. Elliott setzt darauf, dass ein Teil des Abschlags aufgeholt werden kann. Dass mehr möglich ist, zeigt die Historie.

Die Aktie von Hyundai Motor notiert im Moment mehr als 35 Prozent unter dem Allzeithoch. Es gibt aber auch Risiken. Neben Verzögerungen, die beim Umbau möglich sind, hängt die Entwicklung auch an der Autokonjunktur. Nach dem langen Aufschwung könnte es hier zu Rücksetzern kommen. Deshalb eignet sich die Aktie eher für risikobereite Anleger.