Der weltweit größte IT-Dienstleister IBM bekommt den Umsatzschwund nicht in den Griff. Die Erlöse sanken zu Jahresbeginn bereits das 16. Quartal in Folge, wie das US-Unternehmen am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Mit 18,68 Milliarden Dollar erwirtschaftete IBM von Januar bis März 4,6 Prozent weniger als vor Jahresfrist und damit so wenig wie seit 14 Jahren nicht. Das schickte die IBM-Aktien im nachbörslichen Handel auf Talfahrt. Sie verloren fünf Prozent an Wert, obwohl der Umsatz etwas höher ausfiel als Analysten erwartet hatten.
Auch der Konzernumbau zahlt sich bislang nicht aus. Der Technologie-Konzern will ähnlich wie seine Rivalen Oracle und Microsoft damit im Wandel der Branche Schritt halten. Der Konzern folgt damit dem Trend weg von klassischer Software hin zu Anwendungen, die auf Servern fernab vom Kunden laufen. Unter Vorstandschefin Ginni Rometty trennt sich IBM daher seit längerem von weniger lukrativen Hardware-Sparten. Gewinnträchtigere Geschäfte wie Sicherheitssoftware und Cloud-Angebote zur Auslagerung von Computerdiensten ins Internet sollen dagegen ausgebaut werden. Der Cloud-Umsatz kletterte im Berichtsquartal zwar um 34 Prozent. Das reichte aber nicht aus, um die Rückgänge von gut vier beziehungsweise 22 Prozent bei Dienstleistungen und im Hardware-Geschäft auszugleichen. Konkurrenten wie SAP schlagen sich besser, auch wenn das Cloud-Geschäft nicht mehr so stürmisch wächst wie früher.
IBM machen zudem der starke Dollar und die Kundenzurückhaltung bei IT-Ausgaben zu schaffen. IBM erzielt mehr als die Hälfte seiner Gesamterlöse im Ausland. Der Nettogewinn sank auf 2,01 Milliarden Dollar von 2,33 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. An dem Ausblick für das Gesamtjahr hielt IBM fest. Der Konzern peilt einen bereinigten Gewinn je Aktie von mindestens 13,50 Dollar an. Zu Jahresbeginn lag das Ergebnis bei 2,35 Dollar je Anteilsschein.
Reuters