Der US-Konzern verzeichnete von Juli bis September den 14. Umsatzrückgang in Folge. Die Erlöse sanken um knapp 14 Prozent auf 19,28 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen aus Armonk im US-Bundesstaat New York in der Nacht zu Dienstag bekanntgab. IBM befindet sich mitten im Konzernumbau: Dafür stößt Firmenchefin Ginni Rometty weniger lukrative Hardware-Geschäftssparten ab und baut gewinnträchtigere Bereiche wie Sicherheitssoftware oder Cloud-Dienste aus. Allerdings können diese neuen Sparten die Umsatzeinbußen durch die Verkäufe und Dollar-Stärke nicht wettmachen. Im Gesamtjahr rechnet IBM nun mit einem geringeren Gewinn und senkte die Prognose auf 14,75 bis 15,75 Dollar je Aktie.

"Dies ist ein weiteres Beispiel für den massiven Gegenwind der großen traditionsreichen Techfirmen in diesem sich ständig wandelndem Umfeld, in dem immer mehr Kunden Cloud-Dienste nutzen", sagte der Analyst Daniel Ives von der Investmentbank FBR Capital Markets. IBMs Rivalen wie SAP oder Oracle, aber vor allem jüngere Wettbewerber wie Amazon und Salesforce punkten mehr bei den internetbasierten Diensten, zu denen die Bereitstellung von Speicherplatz und Anwendungssoftware im Netz gehört.

Der Walldorfer Dax-Konzern jedenfalls hofft, den Umsatz mit Cloud-Software im laufenden Jahr stärker zu steigern als bisher angepeilt. "Wir haben eine Chance, das zu übertreffen", betonte der SAP-Chef Bill McDermott mit Blick auf die Prognose. Während sich bei SAP das Geschäft mit Mietsoftware aus dem Internet zuletzt nahezu verdoppelte, wartet IBM noch darauf, dass die hohen Investitionen in Wachstum und Gewinn umgemünzt werden. Im dritten Quartal fiel das Nettoergebnis um rund 14 Prozent auf 2,96 Milliarden Dollar.

GESCHÄFT IN SCHWELLENLÄNDERN BRICHT EIN

IBM erwirtschaftet mehr als die Hälfte seiner Umsätze im Ausland. Vor allem in Schwellenländern lief es zuletzt nicht rund. In China brachen die Erlöse um 17 Prozent ein, in Brasilien, Russland, Indien und der Volksrepublik zusammengerechnet sogar um 30 Prozent. Hoffnung machte ein Umsatzplus der Sparte, die die Geschäfte mit Cloud-Diensten, Datenanalyse und Sicherheitssoftware zusammenfasst. Hier ging es 17 Prozent nach oben. An der Börse konnte dies Anleger jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Zukunftsgeschäft noch auf wackligen Beinen steht. Die in Frankfurt notierte IBM-Aktie fiel am Dienstag rund fünf Prozent.