Blicken wir zuerst in die USA. Seit Tagen nimmt die Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahlen zu, mit den steigenden Siegchancen von Donald Trump ziehen sich Investoren aus Risikopositionen am Aktienmarkt zurück. Die Börsen sind derzeit ein Spielball der Politik, oder genauer gesagt ständig neuer Umfragen. In diesem Umfeld orientiert sich auch der deutsche Aktienmarkt wieder stark an den Vorgaben des amerikanischen Leitindex S&P 500.
Mit den jüngsten Verlusten hat sich das charttechnische Bild inzwischen deutlich eingetrübt. Die seit August etablierte Abwärtsbewegung gibt derzeit die Richtung vor und ließ den US-Index in dieser Woche unter die zuvor mehrfach bestätigte Unterstützung bei 2110 bis 2130 fallen. Ähnlich wie bereits nach dem Brexit-Votum Ende Juni stellt nun die 200-Tage-Linie (violett) bei 2080 die nächste relevante Zielmarke auf der Unterseite dar. Vorgelagert verläuft bei 2095 eine zum Abwärtstrend eingezeichnete Parallellinie (rot gestrichelt), an der es bereits zu einer Umkehr kommen kann. Sollte der Markt hingegen von Panik getrieben einen Ausverkauf starten, lässt der aus Schwankungen berechnete Prognose-Korridor sogar Luft bis 2040.
Für den DAX kann somit noch keine Entwarnung gegeben werden, die nächsten Haltemarken rücken aber langsam in Reichweite. Zum heutigen Auftakt startet der DAX an der südlichen Grenze der bewährten Trading-Range in den Handel. Die Kaufzone erstreckt sich von 10.265 bis 10.350 und dürfte erneut Trader anlocken.
Aufgrund der aktuell sehr hohen Nervosität sollten nur mutige Anleger mit wenig Kapital einsteigen. Wie bereits beim letzten Test des Bereich im September ist erneut mit starken Schwankungen im Tagesverlauf zu rechnen. Auch Fehlausbrüche wie am 30. September, als der DAX kurzzeitig unter die 10.200 tauchte, müssen einkalkuliert werden. Die Chancen auf eine Beruhigung sind aber durchaus gegeben. Kurzfristig ist der Markt nach Verlusten von mehr als drei Prozent innerhalb von zwei Tagen leicht überverkauft und hat auch die untere Zone des grauen Prognose-Korridors erreicht.
Eine stärkere Verkaufswelle mit Ziel 200-Tage-Linie (violett) / Unterstützung bei 10.100 sollte aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Ob es dazu kommt, dürfte an der Wall Street entschieden werden.
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.190/11.515 | Aufwärtstrendkanal | mittel |
Widerstand 1 | 10.650/10.820 | Zwischenhochs | mittel |
Unterstützung 1 | 10.265/10.350 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 10.000/10.100 | 200-Tage-Linie / horizontal | mittel |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU6EC8 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 14.03.2017 |
Basispreis | 9.525 |
Knock-Out-Schwelle | 9.525 |
Hebel | 11,9 |
Kurs in EUR | 8,70 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU4587 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 13.12.2016 |
Basispreis | 11.650 |
Knock-Out-Schwelle | 11.650 |
Hebel | 8,1 |
Kurs in EUR | 12,8 |
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur von Index Radar Magazins.
www.index-radar.de