Im schwachen deutschen Leitindex Dax (DAX 40) mussten die Anleger des Online-Händlers Zalando mit einem Minus von 4,9 Prozent auf 66,72 Euro die deutlichsten Verluste hinnehmen. Die Papieren sackten auf das tiefste Niveau seit August 2020.
Seit der Eskalation der Corona-Krise an den Finanzmärkten am 24. Februar 2020 gerechnet, verzeichnen die Anteilsscheine von Zalando aber immer noch ein Plus von 41 Prozent. Das im Juli 2021 erreichte Rekordhoch bei knapp 106 Euro jedoch ist erst einmal in weite Ferne gerückt.
Auch das charttechnische Bild ist derzeit getrübt. Die Aktien von Zalando notieren auf kurze, aber vor allem auch auf lange Sicht unter wichtigen Widerstandslinien.
Die Papiere des Lieferdienstes Delivery Hero waren im Handelsverlauf auf ein Tief seit September 2020 abgesackt. Zuletzt stand noch ein Minus von rund drei Prozent auf 87,14 Euro zu Buche. Ähnlich wie bei Zalando haben auch die Anteilsscheine von Delivery Hero bereits einen Großteil ihrer im Zuge der Pandemie eingefahrenen Gewinne wieder eingebüßt. Im Nebenwerteindex SDAX fielen ferner die Aktien der Shop Apotheke (Shop Apotheke Europe NV) um fast drei Prozent.
Hintergrund der Kursverluste bei den sogenannten "Stay-at-Home-Aktien" ist die Aussicht, dass das Coronavirus bald keine relevante Bedrohung mehr für das Gesundheitssystem darstellen könnte.
Experten zufolge könnte die hohe Übertragbarkeit der neuen Corona-Variante Omikron dazu führen, dass die Bevölkerung als Ganzes vergleichsweise schnell eine höhere Immunität erreicht. Im Idealfall dürften so die milderen Verläufe Druck vom Gesundheitssystem nehmen. Damit würden Beschränkungen wie Quarantäne oder Lockdowns weiter zurückgenommen werden, so dass sich die Innenstädte wieder füllen. Anleger würden also wieder mehr in Restaurants essen gehen oder vor Ort Einkäufe tätigen, was die Geschäftsmodelle von Unternehmen wie Zalando, Delivery Hero oder Shop Apotheke entsprechend gefährden könnte.
dpa-AFX