Immobilien-Konzerne streichen die Dividende – und bekommen die Quittung an der Börse. Vonovia will sich am Freitag zum Geschäft äußern.
Nach LEG Immobilien hat auch der ImmobilienkonzernGrand City Properties die Dividende gestrichen. Die Aktien stürzten daraufhin am Donnerstag Vormittag um fast 13 Prozent ab. Der Grand-City-Properties-Vorstand sei angesichts der Verwerfungen in der Branche der Ansicht, dass die Stärkung der Barmittel und des Eigenkapitals Vorrang habe, um durch diese Zeiten zu navigieren, teilte der Konzern mit. 2022 war das Konzernergebnis infolge von Abwertungen auf den Immobilienbestand um 71 Prozent auf 179,1 Millionen Euro eingebrochen.
Abwertungen auf den Immobilienbestand in Deutschland haben bei auch TAG Immobilien zu einem Gewinneinbruch geführt. Das Konzernergebnis lag 2022 mit 117,3 Millionen Euro nur noch bei einem Fünftel des Vorjahresgewinns von 585,6 Millionen Euro.
Vergangene Woche hatte der Düsseldorfer Immobilienkonzern LEG angesichts des Zinsumfelds die Ausschüttung gestrichen. Vorstandschef Lars von Lackum sprach von einer „Zeitenwende in der Immobilienbranche“. Die Aktie war daraufhin um zwölf Prozent eingebrochen.
Bilanz-PK von Vonovia an diesem Freitag - neues zum Korruptionskandal?
Vonovia will morgen (Freitag, 17.3.) auf der Bilanzpressekonferenz seine Zahlen und Ziele erläutern. Thema dürfte aber auch der Korruptionsskandal sein, in den der Konzern verwickelt ist.
Bei Vonovia hatte vergangene Woche ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft und Durchsuchungen in der Konzernzentrale für Aufsehen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte erklärt, sie führe ein Ermittlungsverfahren, "das strafbare Handlungen zum Nachteil von zwei in Bochum und Süddeutschland ansässigen Wohnungsunternehmen zum Gegenstand hat". Vonovia erklärte sich selbst zum Opfer und betonte, "sehr an einer schnellen und umfassenden Klärung der Vorwürfe interessiert" zu sein. "Offenbar haben sich einzelne Mitarbeiter bei unseren Tochterunternehmen zum Schaden von Vonovia bestechen lassen – das ist nicht akzeptabel", sagte Vonovia-Chef Rolf Buch.