Trotz Rekordzinsanhebungen scheint sich der Immobilienmarkt in den USA wieder zunehmend zu erholen. Was für viele Grund zur Freude ist, könnte die Fed dazu bringen die Zinsen noch weiter anzuheben.
Eigentlich schien der Immobilienmarkt in einer tiefen Krise, doch wie neue Erhebungen zeigen, setzt hier eine starke Erholungsbewegung ein.
Immobilienboom für Amerika
So beweisen verschiedene Statistiken, dass sich der Immobilienmarkt in den USA nach einer einjährigen Abwärtsphase wieder auf dem Weg der Besserung befindet.
So stiegen die Fahrten potenzieller Käufer zu neuen Häusern in den vergangenen sechs Monaten um das Doppelte, wie Daten der National Association of Home Builders zeigen. Nach Angaben der National Association of Realtors erhalten Verkäufer zudem derzeit durchschnittlich 3,3 Angebote für ihre Häuser, gegenüber 2,2 im Dezember.
Außerdem sind die Verkäufe neuer Eigenheime im Mai um 12,2 Prozent gestiegen, während die Eigenheimpreise nun schon drei Monate in Folge gestiegen sind.
Diese unterschätzte Statistik zeigt den Grund für den Immobilienboom
Hintergrund ist eine künstliche Verknappung durch das hohe Zinsumfeld. Denn aktuell zeigt die Statistik der Eigenheime und Neubauten vor allem eines: Käufer kaufen lieber bestehenden Wohnraum, als neu zu bauen. Ursächlich sind dabei die Zinsen und hohe Rohstoffpreise.
„Höhere Zinssätze tendieren dazu, Neubauer zu entmutigen und das Wachstum des Angebots an neuem Wohnraum zu bremsen“, sagt Jeff Tucker, leitender Ökonom bei Zillow.
Dies, sowie der Fakt, dass Verkäufer aufgrund der hohen Zinsen mit den Verkäufen noch abwarten wollen (Hoffnung auf Wertsteigerung bei Senkung der Zinsen), sorgt für eine Verknappung der Angebotsmenge und zu weiter steigenden Häuserpreisen.
Wird die Fed zu mehr Zinsanhebungen gezwungen?
Was allerdings sehr positiv für Besitzer aussieht, könnte für Anleger zu einem großen Problem werden. Die Fed dürfte nämlich bei einem Fortlaufen des Häuserbooms dazu gezwungen sein die Zinsen noch weiter anzuheben.
Denn bereits in der ersten Inflationswelle waren Häuserpreise und Mieten ursächlich für einen großen Teil der Preissteigerungen. Jetzt könnte sich dies durch den Immobilienboom in den USA wiederholen und zu höheren Zinsen führen.
Das wäre wiederum zweifelsohne negativ für die Immobilien- und Aktienmärkte.
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