Beim Blick auf den ATX wird klar: Der österreichische Aktienmarkt ist out. Waren die Aktien an der Börse Wien 2007 auch bei internationalen Investoren und Privatanlegern wegen des Osteuropabooms und der starken Präsenz österreichischer Unternehmen in der Region heiß begehrt, so machen Anleger seit Jahren einen großen Bogen um den Leitindex im Nachbarland.
Während der DAX schon längst über den 2007er-Hochs auf Rekordniveau notiert und sogar der EuroStoxx 50 mit seinen zahlreichen Indexmitgliedern aus Krisenstaaten wie Italien, Spanien oder Frankreich nur 30 Prozent unter seinem 2007er-Hoch liegt, dümpelt der ATX 60 Prozent unter seinem 2007er-Rekord.
Allerdings verzerrt der Blick auf den Gesamtmarkt doch das Bild etwas. Denn genau genommen hängen die ehemaligen Indexschwergewichte Raiffeisen Bank Internatinonal, Uniqa Insurance und Erste Group mit Kursverlusten seit ihren 2007er-Hochs von 70 bis 85 Prozent wie ein Klotz am ATX. Aber wie man es auch dreht und wendet: Im Moment verbinden Anleger die Börse Wien mit Kursflaute und einem Loser-Image.
Auf Seite 2: Warum es trotz Kursflaute noch spannende Aktien wie Immofinanz gibt
Dennoch gibt es spannende Titel mit guten Perspektiven. Zuerst einmal: Von Krise ist in der Alpenrepublik nicht viel zu sehen. Es gab keine Rezession 2013, in diesem und nächsten Jahr soll die Wirtschaft 0,8 und 1,2 Prozent zulegen. Dann ist die Arbeitslosenquote mit konstant im Bereich um 5,0 Prozent europaweit meist spitze und die Staatsverschuldung zählt mit einer Schuldenquote bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt von 77,6 Prozent im Euroraum zu den solidesten. Vor diesem Hintergrund scheint die Börsenflaute im ATX fast übertrieben.
Übertrieben günstig ist auch die Aktie von Immofinanz. Das ATX-Mitglied ist als Immobilienentwickler und Bestandhalter im internationalen Branchenvergleich extrem niedrig bewertet. Die Eigenkapitalquote ist mit 45,8 Prozent weit höher als bei den meisten deutschen Sektorvertreter, und während das Kurs/Buchwert-Verhältnis bei Immoaktien etwa aus dem MDAX schon über 1,0 liegt, kommt Immofinanz bei dieser Kennzahl mit einem Buchwert von 4,21 Euro je Aktie auf ein mageres KBV von 0,6. Das Nettovermögen des Konzerns aus Wien liegt mit 4,57 Euro sogar noch etwas höher.
Spannend wird Immofinanz nun nicht nur wegen der hohen Unterbewertung, sondern auch wegen der geplanten Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Im abgelaufenen Jahr 2013/14 wurde die Dividende wegen des Spin-Offs der Tochter Buwog gestrichen, für das laufende Jahr 2014/15 kündigt das Immofinanz-Management schon jetzt Dividenden und Aktienrückkäufe im Volumen von 0,15 bis 0,20 Euro je Aktie an.
Auf Seite 3: Wie Anleger auf eine Seitwärtsbewegung bei Immofinanz setzen können
Wer den aktuellen Kurs des Unternehmens angesichts dieser Daten als zu niedrig ansieht, kann entweder die Aktie kaufen und auf Kurssteigerungen setzen, oder mit einem Bonuszertifikat 17,3 Prozent pro Jahr auch im Seitwärtsmarkt kassieren. Dazu darf die Aktie bis zum letzten Bewertungstag am 15. Jänner 2016 nicht unter die Barriere von 2,0 Euro rutschen. Angesichts der fundamentalen Daten des Unternehmens scheint das ein exzellentes Chance-Risiko-Verhältnis.
Basiswert: Immofinanz
Produkt: Bonus-Zertifikat mit Cap
ISIN: AT0000A195J1
Emittent: Raiffeisen Centrobank
Laufzeit: 15.1.16
Barriere: 2,0 Euro
Bonuslevel und Cap: 3,0 Euro
Bonusrendite: 17,3 % p.a.
Abstand zur Barriere: 17,4 %