Valneva meldete erneut Verzögerungen bei der Zulassung des Covid-Impfstoffs in der EU, weil die Behörde EMA weitere Fragen hat und noch mehr Daten sehen will. Das ist enttäuschend, nachdem Großbritannien Mitte April eine bedingte Zulassung erteilt hatte. CEO Thomas Lingelbach hält ein Okay der EU bis Ende Juni immer noch für möglich.

Erfreulicher waren da die News zum Borreliose-Impfstoff, einem potenziellen Blockbuster, den Valneva zusammen mit Pfizer entwickelt: Nachdem das Vakzin bei Kindern ab fünf Jahren eine noch stärkere Immunantwort hervorrief als bei Erwachsenen, werden die Unternehmen auch Kinder in der geplanten Phase-3-Zulassungsstudie mittesten, sodass bei positivem Ergebnis die Zulassung gleich für beide Altersgruppen beantragt werden kann. Die Studie soll im dritten Quartal beginnen. Der Kurs reagierte jedoch kaum.

Im negativen Börsenumfeld der vergangenen Tage konnten sich Biontech und Moderna vergleichsweise gut halten. Hier schwingt offenbar die Hoffnung mit, dass China doch ein Stück weit von seiner No-Covid-Strategie abrückt und den Import westlicher mRNA-Impfstoffe erlaubt. Der "Spiegel" berichtete, dass Biontech zumindest immer noch mit China im Dialog steht. Am 9. Mai liefern die Mainzer ihre Quartalszahlen, dann wird die Frage nach dem Stand der Dinge sicherlich gestellt werden.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech, Curevac, GlaxoSmithKline, Novavax, Pfizer, Valneva.

Investor-Info


Novavax

Schwache Vorstellung

Es bleibt dabei: Novavax kann an der Börse nicht punkten. Vor einigen Tagen meldeten die Amerikaner erste klinische Testergebnisse zu einer Covid/Influenza-Kombi-Impfung und den Start einer Covid-Booster-Studie bei Teenagern. Investoren konzentrierten sich jedoch auf den Nebensatz eines Managers der US-Arzneimittelbehörde FDA, wonach diese immer noch auf Daten zur Produktion des Covid-Impfstoffs wartet - drei Monate, nachdem Novavax die Zulassung beantragt hat. Und solange weder das Covid- noch das Grippevakzin in den USA zugelassen sind, ist mit Kombinationen oder Booster-Daten kein Blumentopf auf dem US-Markt zu gewinnen.

Glaxosmithkline

Starker Jahresauftakt

Die seit etwas mehr als einem Jahr andauernde Aufwärtsbewegung bei der Aktie des britischen Pharmakonzerns legt eine Verschnaufpause ein. Charttechnisch ist sie damit am Hoch von Anfang 2020 abgeprallt. Positive Impulse für das Unternehmen, das sich seit Jahren im Umbau befindet, lieferten die Quartalszahlen: Der Umsatz stieg um 32 Prozent auf 9,8 Milliarden Pfund, allein das Corona-Antikörpermedikament Xevudy spielte 1,3 Milliarden Pfund ein. Die Prognose - zwölf bis 14 Prozent Gewinnwachstum in 2022 - wurde bestätigt, im Juli soll die Abspaltung des Geschäfts mit rezeptfreien Produkten erfolgen. Solider Dividendenwert.