Finanztechnologie, kurz Fintech, ist weiter auf dem Vormarsch. Selbst schwarze Schafe wie Wirecard können diesen Megatrend nicht aufhalten. Laut CB Insights legten die Finanzierungen in dem Bereich zwischen April und Juni, also inmitten der Corona-Krise, zum Vorquartal um 17 Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar zu. Investoren öffneten auch im dritten Quartal ihr Portemonnaie. Beispiel Klarna: Die Schweden sammelten im September 650 Millionen Dollar ein und verdoppelten dadurch ihre Bewertung.
Privatanleger bleiben bei solchen Deals in der Regel außen vor. Dennoch können auch sie gezielt in die aufstrebende Branche investieren. Der Solactive Fintech 20 Index versucht, das gesamte Spektrum des Sektors abzudecken. Neben quantitativen Anforderungen an Liquidität und Marktkapitalisierung achtet der Indexdienstleister Solactive bei seinem Auswahlverfahren darauf, dass ein Kandidat signifikante Geschäftsanteile in der Finanztechnologie generiert. Die Methodik macht das Barometer zum Sammelbecken für echte Pioniere des Wachstumsmarkts.
Beispiel Square: Das Indexschwergewicht widmet sich dem Mobile Payment und bietet Bezahlsysteme mittlerweile auf der ganzen Welt an. Die 2009 von Twitter-Gründer Jack Dorsey ins Leben gerufene Firma wächst schnell. Mit von der Partie ist zudem das Unternehmen Market Axess, das schon seit der Jahrtausendwende auf elektronischen Anleihehandel spezialisiert ist. Mehr als 1.700 Nutzer sind ans System des US-Dienstleisters angeschlossen.
Starkes Momentum
Auch wenn Titel aus den USA regional den Index dominieren, sind mit Afterpay und Xero auch zwei interessante Fintechs aus Australien dabei. Afterpay konkurriert mit seinem Geschäftsmodell "Kaufe heute, bezahle später" mit dem eingangs erwähnten Unternehmen Klarna. Und Xero bietet eine Cloud-basierte Buchhaltungssoftware-Plattform für kleine und mittelgroße Unternehmen.
Die digitale Transformation im Finanzsektor schreitet also voran, und dementsprechend gefragt sind die Aktien der Branche. Der Solactive Fintech 20 Index hat jüngst ein neues Allzeithoch markiert, in den vergangenen drei Jahren ging es um rund 100 Prozent nach oben.
Mit einem 2015 aufgelegten Tracker-Zertifikat von der UBS (ISIN: DE 000 UBS 2FT 6) können sich Anleger das momentumstarke Barometer ins Portfolio holen. Damit der abgebildete Index stets up to date ist, wird er regelmäßig überprüft. Für diesen aktiven Ansatz wird eine jährliche Gebühr von 0,75 Prozent fällig. Es handelt sich um einen Total-Return-Index, wodurch die Dividenden der Indexmitglieder in die Berechnung mit einfließen. Weil das Produkt in US-Dollar gehandelt wird, sollten Euro-Anleger den Wechselkurs im Auge behalten.