Wie geht es in den nächsten sechs Monaten an den Börsen weiter? Ein Indikator legt nahe, dass der amerikanische Aktienmarkt weiter wächst – und lag dabei in 70 Jahren nicht ein einziges Mal daneben. Wir erklären, was hinter der Prognose steckt.
Der S&P 500 ist einer der wichtigsten Indizes der Welt. Da er die Performance der 500 größten US-Aktien misst, kann die Entwicklung des Börsenbarometers Einfluss auf Wertpapiere auf der ganzen Welt haben. Wenn also ein Indikator voraussagt, dass der S&P 500 in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 sehr wahrscheinlich steigen wird, sollten Anleger aufmerksam werden.
Die Prognose basiert dabei auf einem historischen Muster, das seit 1964 wirklich immer so eintrat. Und wenn es dieses Jahr wieder so weit ist, dann könnte der S&P 500 auf sein Plus von bisher 14 Prozent unter Umständen noch elf oder mehr Prozentpunkte draufsatteln.
Wahljahre treiben Aktienmärkte an
Was steckt also hinter diesem geheimnisvollen Indikator? Kurz gesagt: In US-Präsidentschaftswahljahren mit einem amtierenden Präsidenten, der zur Wiederwahl steht, hat der S&P 500 in 100 Prozent der Fälle eine positive Rendite in der zweiten Jahreshälfte erzielt.
Genauer gesagt war es im Schnitt ein Plus von durchschnittlich elf Prozent. Zum Vergleich: Bezieht man alle Jahre in die Rechnung mit ein, in denen ein amerikanischer Präsident gewählt wurde, landet der Index nur noch bei einem Plus von vier Prozent.
Steiget der S&P 500 fast mit Sicherheit?
Was zunächst konstruiert klingen mag, hat durchaus eine nachvollziehbare Begründung, wie auch Jeff Buchbinder von „LPL Financial“ erklärt. Demnach versuchen Amtsinhaber vor der Wahl die Wirtschaft mit fiskalischen Anreizen und wachstumsfördernden Regulierungsmaßnahmen anzuheizen, um das Beschäftigungswachstum zu stützen und einer Rezession entgegenzuwirken. Ob das in diesem Jahr unter Demokrat Joe Biden klappt, ist angesichts der Tatsache, dass die Republikaner das Repräsentantenhaus kontrollieren, zwar nicht sicher. Und Anleger sollten sich zudem nie blind auf Statistiken und Prognosen verlassen, die nur Entwicklungen aus der Vergangenheit als Grundlage haben.
Bisher ging der Weg für die Aktienmärkten aber in solchen Jahren beständig nach oben. Immerhin steht ebenso noch eine mögliche Zinssenkung durch die amerikanische Zentralbank im Raum, die die Aktienmärkte in Amerika und auch Deutschland befeuern dürfte. Einen Vorgeschmack haben wir schon im Juli bekommen, in dem der S&P 500 bereits zwei Prozent gestiegen ist. Im Schnitt wären also laut der Historie bis Ende Dezember noch neun weitere Prozentpunkte drin.
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