Ein bekannter Indikator schlägt Alarm: Die Weltwirtschaft zeigt Anzeichen einer Schwäche und die USA könnten in eine Rezession rutschen. Er hat sich in den letzten 57 Jahren nicht geirrt und zeigt derzeit die steilste Inversion der Zinsstrukturkurve für dreimonatige und zehnjährige Staatsanleihen seit über 40 Jahren
2022 war geprägt von Turbulenzen. Zahlreiche Indizes beendeten das Jahr im Minus. Viele Anleger fragen sich, wie es 2023 weitergeht. Wie "The Motley Fool" berichtete, verdient ein Prognosetool, das seit 1966 nie falsch lag, nun besondere Aufmerksamkeit : das Rezessionswahrscheinlichkeitstool der Federal Reserve Bank of New York.
Dieses Tool nutzt den Spread zwischen dreimonatigen und zehnjährigen Staatsanleihen, um vorherzusagen, wie wahrscheinlich eine Rezession in den kommenden zwölf Monaten in den USA ist. Normalerweise verläuft die Zinsstrukturkurve nach oben und rechts, wobei Anleihen mit einer Laufzeit von mehreren Jahren höhere Renditen aufweisen als Anleihen, deren Fälligkeit früher eingeplant ist. Dies ist ein typisches Verhalten in einer gesunden Wirtschaft. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten neigt die Zinsstrukturkurve jedoch dazu, sich umzukehren: Kurzfristige Anleihen weisen höhere Renditen auf als langfristige. Obwohl eine Umkehrung der Renditekurven keine Garantie dafür ist, dass die USA in eine Rezession rutschen, ging jeder Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg eine Umkehrung dieser Renditekurven voraus.
Rezessionswahrscheinlichkeit auf Rekordniveau
Laut The Motley Fool besteht laut der neuesten Aktualisierung des Rezessionswahrscheinlichkeitsindikators eine Wahrscheinlichkeit von 68,22 Prozent, dass die USA in den nächsten zwölf Monaten in eine Rezession rutschen. Dies ist die höchste Wahrscheinlichkeit in den nächsten zwölf Monaten seit 41 Jahren. Seit 1959 gab es acht Fälle, in denen das Tool eine Rezessionswahrscheinlichkeit von über 40 Prozent vorhergesagt hat. Mit Ausnahme vom Oktober 1966 führte jedes Mal, als der Wert von über 40 Prozent lag, zu einer Rezession. Das sind 57 Jahre ohne Fehler.
Es sei gesagt: Kein Indikator dieser Welt ist eine zuverlässige Garantie dafür, was wirklich eintreten wird. Ein anderer Indikator beispielsweise signalisierte erst kürzlich einen Bullenmarkt. Anleger sollten die Entwicklungen der Zinskurve dennoch im Auge behalten.