Je Aktie sollen die Rectifier-Anteilseigner 40 Dollar erhalten. Der Aufschlag zum Schlusskurs vom Dienstag fällt mit rund 50 Prozent selbst für die Hightech-Branche üppig aus. Durch den bisherigen Aktienrückkauf der Amerikaner beläuft sich der Unternehmenswert netto auf 2,4 Milliarden Dollar.

Vorstandschef Ploss verteidigte den Schritt. Die Integration der Amerikaner schaffe Kostenvorteile und beschleunige die Umstellung der Fertigung auf größeren Siliziumscheiben, die für die Branche mit Preisvorteilen einhergeht. "Infineon wird darüber hinaus eine deutlich breitere und stärkere regionale Präsenz haben. So hat International Rectifier eine starke Position in den USA, dem wichtigen Zentrum für Innovationen besonders bei der vernetzten Welt, und wird die Präsenz von Infineon in Asien wesentlich erweitern", teilte Infineon mit.

Die Übernahme solle sich bereits im ersten Jahr für die Neubiberger auszahlen. Für den Kaufpreis nimmt Infineon neue Schulden über 1,5 Milliarden Euro auf, der Rest stammt aus Barmitteln des größten deutschen Halbleiterkonzerns. Die Aufsichtsgremien beider Firmen hätten der Übernahme bereits zugestimmt, hieß es in der Mitteilung.

Der Deal ist eine Rarität in der Branche. Große Zusammenschlüsse sind in der Chipindustrie aufgrund der hohen Spezialisierung und der starken Schwankungsanfälligkeit extrem selten. Erst jüngst war ein deutlich kleinerer Zusammenschluss zwischen dem Apple -Zulieferer Dialog Semiconductor und der österreichischen AMS gescheitert. Die Übernahme ist für Infineon die mit Abstand größte seit der Abspaltung von Siemens vor 15 Jahren.

Reuters