Infineon, Philips und Samsung müssen in den kommenden Wochen mit einer Geldbuße rechnen, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die angeblich ebenfalls in das Kartell verstrickte Renesas aus Japan kommt demnach ungeschoren davon, weil sie die Konkurrenten bei den EU-Wettbewershütern angeschwärzt hat.

Die Vorwürfe reichen in die Jahre 2003 und 2004 zurück. Die Kartellwächter werfen den Beteiligten vor, die Preise für Sicherheitstechnik für Handys, Pässe und Scheckkarten untereinander abgemacht zu haben. Im Jahr 2008 folgten erste Durchsuchungen, das Verfahren zog sich hin. Nun droht die Verjährung der angeblichen Machenschaften. Infineon lehnte eine Stellungnahme mit Verweis auf das laufende Verfahren ab. Ebenso schweigt Philips, die ihr Chipgeschäft längst zu NXP ausgegliedert haben. Formal könnte die Strafe bis zu zehn Prozent des Konzernumsatzes betragen, was sich bei Infineon auf bis zu 380 Millionen Euro summieren könnte. Tatsächlich dürfte die Buße allerdings deutlich geringer ausfallen.

Reuters