Seit Ende April hat die Infineon-Aktie kräftig an Wert verloren. Drei Manager haben die Gelegenheit genutzt und im großen Stil Aktien erworben. Dabei handelte es sich um Eckart Sünner, den Chef des Aufsichtsrats, sowie die beiden Vorstände Jochen Hanebeck (Chief Operations Officer) und Finanzvorstand Sven Schneider. Gemessen an der Investitionssumme erwies sich Aufsichtsratschef Sünner als besonders zuversichtlich. Er kaufte nämlich 10.000 Aktien und bezahlte hierfür über 137.000 Euro. Kräftig investiert hat aber auch Finanzchef Schneider, der für fast 100.000 Euro rund 7.000 Anteilsscheine erworben hat. Bei COO Hanebeck fiel das Investment etwas bescheidener aus. Er wurde um 2.000 Aktien reicher und im Gegenzug um etwas mehr als 28.000 Euro ärmer. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr traten Infineon-Manager ausschließlich als Käufer in Erscheinung. Damals kauften vier Manager - darunter auch Jochen Hanebeck - zu Kursen zwischen 22 und 25 Euro insgesamt mehr als 10.400 Aktien und mussten seither beträchtliche Verluste im hohen zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.

Charttechnik Infineon


Innerhalb von zwei Monaten hat der DAX-Wert Infineon in der Spitze mehr als ein Drittel seines Werts verloren. Dabei wurde die massive Unterstützung zwischen 16 und 17 Euro verletzt. Mit der jüngsten Kurserholung ging ein starkes charttechnisches Kaufsignal einher. So überwand der Timingindikator Relative-Stärke-Index die Marke von 30 Prozent, wodurch sich die charttechnische Lage signifikant entspannt hat. Das übergeordnete Chartbild kann aber weiterhin als negativ interpretiert werden. Insbesondere die starke Abwärtstendenz der langfristigen 200-Tage ist in diesem Zusammenhang als negativ zu sehen. Um Entspannungssignale auszusenden, sollte der Halbleitertitel möglichst wieder über den charttechnischen Boden von 17 Euro klettern. Davon ist er aktuell aber noch ein gutes Stück entfernt.

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Insiderkauf bei Munich Re mit Vorsicht genießen


Im Juni haben bei Munich Re insgesamt acht Unternehmensmanager Insiderkäufe getätigt. Neben Aufsichtsratschef Nikolaus von Bomhard (679 Aktien) haben sieben Vorstandsmitglieder - darunter auch Vorstandschef Joachim Wenning (307 Aktien) und Finanzchef Christoph Jurecka (231 Aktien) - Aktien des weltgrößten Rückversicherers erworben. Insgesamt waren im Juni Insiderkäufe von über 3.200 Aktien im Wert von mehr als 716.000 Euro registriert worden. Doch restlos scheinen die Chefs bei Munich Re nicht von den Perspektiven ihres Unternehmens überzeugt zu sein. Denn allein Torsten Jeworrek hat seit dem Jahreswechsel über 10.000 Papiere verkauft und daraus mehr als 2,1 Millionen Euro erlöst. Und auch im Herbst vergangenen Jahres herrschte unter den Managern eher Verkaufslaune. So hat sich im September zum Beispiel Jörg Schneider von ungefähr 2.000 Aktien im Gegenwert von 380.000 Euro getrennt. Deshalb sollten Anleger die Insiderkäufe bei Munich Re eher mit Vorsicht genießen.

Charttechnik Munich Re


In der vergangenen Woche markierte die Aktie von Munich Re mit mehr als 225 Euro ihren höchsten Stand seit 17 Jahren. Nur zur Erinnerung: Ende 200 kostete der Finanzwert sogar über 500 Euro. Kräftige Kurszuwächse von rund 60 Prozent gab es in den vergangenen drei Jahren zu beobachten. Dass der langfristige Aufwärtstrend intakt ist, zeigt vor allem die 200-Tage-Linie an, die seit Anfang dieses Jahres besonders steil bergauf tendierte. Als besonders hilfreich erwies sich das Überwinden der Marke von 200 Euro im Februar. In diesem Bereich hatte sich in der Vergangenheit nämlich ein markante Widerstandszone gebildet. Trotz der jüngsten Kursrally zeigt der Timingindikator Relative-Stärke-Index bislang noch keine überkaufte Lage an. Das heißt: Von dieser Seite droht derzeit kein charttechnisches Ungemach.

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Insiderkäufe bei Nebenwert QSC


Beim IT-Unternehmen QSC gab es im Juni relativ starke Insiderkäufe zu beobachten. Die beiden Aufsichtsräte Bernd Schlobohm und Gerd Eickers sowie Vorstandschef Jürgen Hermann haben insgesamt über 521.000 Aktien mit einem Investitionsvolumen von über 705.000 Euro erworben. Vor allem die beiden Aufseher scheinen von den Perspektiven der QSC-Aktien besonders überzeugt zu sein. Ins Depot von Gerd Eickers wanderten nämlich mehr als 250.000 Anteilsscheine, während sein Kollege Schlobohm den Bestand um über 200.000 Aktien erhöht hat. Für den Nebenwert mit einem Marktwert von lediglich 174 Millionen Euro kann man diese Transaktionen durchaus als starken Vertrauensbeweis und somit auch als Kaufargument interpretieren.

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