Ausgangssituation und Signal
Die schlechte Nachricht zuerst: Nach einem Anstieg von 8,31 auf 11,16 Euro seit Ende August ist Infineon extrem überkauft. Das heiß gelaufene Papier ist damit anfällig für Gewinnmitnahmen, wobei diese sich jedoch auf Grund des extrem verbesserten charttechnischen Gesamtbildes in Grenzen halten dürften. Und jetzt die guten News: Das Ausmaß der jüngsten Kursexplosion zeigt, dass sich das Kräfteverhältnis von Käufern und Verkäufern grundlegend gewandelt hat. Jetzt sind wieder die Bullen in der Überzahl, was vor allem der Sprung nach oben vom Donnerstag beweist, mit dem das Papier die 200-Tage-Durchschnittslinie nachhaltig wieder nach Norden überquert hat. Schon zuvor lieferte Infineon mit einem Sprung über den einstmals zähen Verkaufsbereich / Widerstand um 10,40 Euro ein positives Signal, auch der Abwärtstrend seit dem Jahreshoch vom Mai ist damit beendet worden. Dass nun aber wieder über dem Durchschnittspreis der zurückliegenden 200 Tage gekauft wird, der sich im Vormonat noch als unüberwindbar erwies, ist die Bestätigung für den nachhaltigen Trendwechsel der Aktie.
Empfehlung
Selbst wenn die Kurse nur an die nächsten Hürden bei 11,50 bis 12 Euro steigen, lässt sich mit Hebelprodukten wie dem unten vorgestellten Turbo-Bull der Citi gut verdienen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist aber nach dem steilen Anstieg bescheiden, Anleger sollten daher Teilkäufe tätigen und bei Rückschlägen in Richtung 10,70 / 10,80 Euro nachkaufen. Spätestens bei 10,20 sollten Gewinnmitnahmen wieder abflauen, wir setzen zur Sicherheit einen Stopp knapp unter der 10er-Marke, wo der ehemalige Abwärtstrend und der Monatsdurchschnittskurs (21-Tage-Linie) verlaufen. Dieser kurzfristige Durchschnitt zeigt uns auch, warum wir nicht jetzt schon alles auf eine Karte setzen sollten: Die Aktie verläuft derzeit 10 Prozent darüber (blauer Indikator unter dem Tageschart), woraufhin in der Vergangenheit auch bei Aufwärtstrends mindestens eine Atempause in Form einer kurzen Seitwärtsbewegung folgte, bevor es weiter nach oben ging.
Tageschart
Ein-Stunden-Chart
Produktidee
Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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