Chip-Aktien wie Infineon leiden derzeit besonders in der gegenwärtigen Konsolidierungsphase. Nach zwischenzeitlichen Kurszuwächsen von knapp zehn Prozent seit Jahresanfang liegt die Aktie aktuell etwa 20 Prozent im Minus. Dieser Umstand macht Hoffnung auf wieder bessere Zeiten.   

Dass es beim deutschen Halbleiterhersteller Infineon derzeit nicht rund läuft, belegen die zuletzt vorgelegten Unternehmenszahlen für das dritte Quartal. Der Umsatz sank hier um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, noch stärker fiel der Gewinn, dieser gab um satte 52 Prozent nach. Trotz dieser eher mäßigen Konzernzahlen wurde der Ausblick für das vierte Quartal marginal nach oben korrigiert. 

Neuer Hoffnungsträger

Eine neue Generation von Stromsparchips könnte langfristig wieder in die Karten der Münchener spielen. Es handelt sich dabei um die sogenannten GaN-Chips, die auf Basis von Galliumnitrid hergestellt werden. Die Infineon-GaN-Chips fokussieren sich auf die Leistungswandlung und sind darauf ausgelegt, den Energieverbrauch in Stromversorgungssystemen zu senken, insbesondere in Rechenzentren, wo sie durch ihre hohe Schaltgeschwindigkeit und geringen Verluste bei hohen Spannungen punkten. 

Nvidia verwendet traditionell siliziumbasierte Materialien bei den stromsparenden Chips. Silizium ist das am häufigsten verwendete Halbleitermaterial und vergleichsweise günstig in der Herstellung. Dennoch können GaN- und SiC-Chips trotz des höheren Anschaffungspreises langfristig Kosten einsparen. Ihre überlegene Effizienz im Betrieb macht sie besonders attraktiv für Anwendungen, die hohe Energieeffizienz und Zuverlässigkeit erfordern, wie beispielsweise in Rechenzentren. Diese Eigenschaften rechtfertigen oft die anfängliche Investition durch verbesserte Leistung und reduzierte Betriebskosten über die Lebensdauer der Komponenten.   

Infineon

Fazit

GaN-Chips dürften ein Gewinner des Megatrends der Künstlichen Intelligenz werden. Mit der Übernahme des in Ottawa ansässigen Unternehmens GaN Systems im Oktober 2023 haben sich die Münchner entsprechendes Know-how eingekauft. Davon dürfte die Infineon-Aktie langfristig profitieren. Die Charttechnik gibt allerdings noch kein grünes Licht zum Einstieg. Anleger mit Weitblick legen sich ein paar Stücke bei etwa 25 Euro ins Depot. Infineon ist Mitglied im BOERSE ONLINE Chip Power Index, mehr Informationen zum Index gibt es hier.

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