Wenn an den Börsen nicht viel passiert, schlägt die Stunde der Inline-Optionsscheine. Sie beziehen sich auf einen Basiswert, etwa einen Index oder eine Aktie, und verfügen über eine untere und eine obere Barriere. Sollte der Basiswert während der Laufzeit keine der beiden Kursmarken berühren, winken hohe Gewinne.

Inliner richten sich an risiko­bereite Anleger. Denn geht die Wette nicht auf und eine der Barrieren reißt, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren. Deswegen könnte es eine gute Idee sein, sich einen Inliner auf einen schwankungsarmen Wert herauszusuchen. Dies trifft etwa auf den Düsseldorfer Konsumgüterhersteller Henkel zu, der für Marken wie Persil, Pril und Weißer Riese bekannt ist.

Ein Beispiel ist der Inliner auf Henkel von der Société Générale. Die Henkel-Aktie notiert aktuell bei 90,65 Euro. Die untere Barriere des Inline-Optionsscheins liegt bei 78 Euro und die obere Barriere bei 112 Euro. Falls Henkel bis zum Laufzeitende Mitte Juni 2019 keine der beiden Schwellen berührt, erhalten Anleger zehn Euro pro Papier ausgezahlt. Bei einem Kaufpreis von 9,06 Euro ergibt sich eine Rendite von rund zehn Prozent - per annum sind dies 49 Prozent.

Intraday-Kurse entscheidend


Anleger sollten aufgrund des Totalverlustrisikos den Aktienkurs stets im Blick haben. Nun stellt sich aber die Frage, welcher Kurs für die Inliner relevant ist: die Kursbewegung innerhalb eines Tages (Intraday) oder der Tagesschlusskurs?

"Für die Barrieren sind die ­Intraday-Kurse entscheidend", erläutert Stefano Angioni, Derivate-Experte bei der Société Générale. Für deutsche Basiswerte sei in der Regel der Xetra- Kurs zu den Börsenöffnungszeiten von 9.00 Uhr bis maximal 17.45 Uhr entscheidend.

Bei Rohstoffen sind die Referenzkurse komplexer, wie Fachmann Angioni sagt: "Bei Inlinern auf Brent-Öl mit Laufzeit bis Dezember 2020 wird ein Basket aus allen Futures von heute bis Ende 2020 für das Pricing ­zugrunde gelegt. Für die K.-o.-Schwelle ist dann der nächstfällige Kontrakt ausschlaggebend." Anleger können den exakten ­Referenzkurs im Internet unter www.sg-zertifikate.de auf der jeweiligen Produktdetailseite nachschauen.

"Die Intraday-Kurse sind auch für Barriere-Ereignisse für Knock-out-Produkte und Bonus­zertifikate entscheidend", weiß Dirk Heß, Derivate-Experte bei der Citigroup, "und zwar meist diejenigen der relevanten Heimatbörse, an welcher der entsprechende Basiswert gelistet ist." Generell findet man Informationen dazu in den endgültigen Bedingungen oder im Basis­informationsblatt.