Albireo, eine Ausgründung des schwedisch-britischen Pharmakonzerns AstraZeneca aus dem Jahr 2008 ist in den vergangenen 3 Jahren von 40 auf 90 Mitarbeiter gewachsen, die meisten davon Forscher. Die Firma hat sich auf Wirkstoffe gegen Leberschädigungen bei Kindern spezialisiert. Mit Odevixibat hat die Firma einen Wirkstoff entwickelt, der sehr gute Ergebnisse in der klinischen Phase 3 lieferte und voraussichtlich im zweiten Halbjahr diesen Jahres von US-Behörden zugelassen wird.
Die guten Daten aus Phase 3 ließen den Aktienkurs im vergangenen September um fast 50 Prozent nach oben schnellen. Mittlerweile notiert die Aktie wieder rund 15 Prozent unter dem damaligen Höchstkurs. Gleichzeitig bewerten alle 8 Analysten, die das Unternehmen derzeit covern mit Kaufen. Der durchschnittliche Zielpreis für die Aktie liegt 100 Prozent über dem aktuellen Preis. Gut möglich, dass Zulassung - obwohl erwartet - einen kleinen Kurssprung auslöst.
Eine Kursverdopplung, wie von den Analysten avisiert, ist mittel- bis langfristig nicht unwahrscheinlich. Dafür spricht aus unserer Sicht vor allem die sehr starke Innovationskraft der Firma. Nach einer Durststrecke im Jahr 2019, in der kaum neue Patente angemeldet wurden, baut die Albireo seit rund 18 Monaten wieder ein sehr starkes Patentportfolio aus. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung haben sich verdoppelt, die Anzahl der Anmeldungen pro Monat ebenso.
Unser Quant IP Innovation Score** steht seit Januar 2020 über 80 Punkten (aktuell 96). Die Aktie steht seitdem 50 Prozent im Plus. Albireo hat einen weiteren Wirkstoff in Phase 2, zwei weitere befinden sich in vorklinischen Studien. Gut möglich, dass das Unternehmen also in 2-3 Jahren nicht nur einen erfolgreichen Umsatzbringer hat, sondern 2 oder 3. Dazu kommt ein Joint Venture in Japan mit den lokalen Größe Esai und Ajinomoto, in dem ein Mittel gegen chronische Verstopfung, ausgelöst von einer Fehlfunktion in der Leber.
Fazit: Gegenüber vielen anderen kleinen Biotechunternehmen weist Albireo ein konservatives Chance-Risiko-Profil auf. Das Unternehmen wird sehr wahrscheinlich die erste Zulassung in den USA im zweiten Halbjahr bekommen. Die Aktie hat aber auf Basis der hohen Innovationskraft Potenzial weit über den ersten Wirkstoff hinaus.
*Diese Analyse der Quant IP GmbH erfolgt im Rahmen eines institutsunabhängigen Erstellers und/oder Weitergebers von Anlagestrategie- und Anlageempfehlungen i. S. d. MAR. Quant IP ist unter anderem Entwickler des Quant IP Innovation Score und Fondsinitiator des Fonds Quant IP Global Patent Leaders (DE000A2P36A8). Hier erwähnte Aktien können im Portfolio des Fonds enthalten sein.
**Der Quant IP Innovation Score ist ein Aktienbewertungssystem, dass die relative Innovationskraft eines Unternehmens gegenüber seinen Wettbewerbern mittels Patentdaten misst und diese ins Verhältnis zur Bewertung der Aktie setzt. Der Score wird monatlich von der Quant IP GmbH berechnet und kann zwischen 100 und 0 liegen. Hohe Werte zeigen an, dass die gemessene Innovationskraft günstiger bewertet ist als bei Wettbewerbern.