Gemäß den bei der chinesischen Wertpapieraufsicht China Securities Regulatory Commission (CSRC) eingereichten Dokumenten könnte der Besitzer von Syngenta, der Staatskonzern ChemChina, mit dem Börsengang rund 65 Milliarden Yuan oder umgerechnet zehn Milliarden Dollar erlösen.
Das IPO (Initial Public Offering) wäre damit größer als das der Video-Sharing-Plattform Kuaishou Technology mit einem Volumen von 6,2 Milliarden Dollar in Hongkong und das bislang größte am zwei Jahre alten STAR-Markt. Etwa ein Drittel des Erlöses soll den Insidern zufolge zur Schuldentilgung verwendet werden, der Rest werde in Forschung und Entwicklung sowie neue Geschäfte fließen. Syngenta werde wahrscheinlich mit rund 60 Milliarden Dollar inklusive Schulden beziehungsweise 50 Milliarden Dollar ohne Schulden bewertet, sagte eine der mit der Transaktion vertrauten Personen.
Ein Syngenta-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen hat bereits mehrfach angekündigt, bis Mitte 2022 an die Börse gehen zu wollen. Syngenta fasst früheren Angaben zufolge eine Zweitnotierung ins Auge, die einige Monate nach der Erstnotiz über die Bühne gehen könnte. Mögliche Börsenplätze dafür wären Zürich, London oder Hongkong. Syngenta war vor der Übernahme durch ChemChina im Jahr 2017 an der Schweizer Börse SIX gelistet.
Die Syngenta Group, bestehend aus der Schweizer Syngenta AG, Adama aus Israel sowie den landwirtschaftlichen Aktivitäten der chinesischen Sinochem, war erst vor einem Jahr aus der Taufe gehobenen worden. Der Konzern sieht sich als Weltmarktführer im Bereich Pflanzenschutz und als Nummer drei im Bereich Saatgut. Die wichtigsten Konkurrenten sind die deutschen Konzerne Bayer und BASF sowie die amerikanische Corteva. 2020 erwirtschaftete Syngenta bei einem Umsatz von 23,1 Milliarden Dollar ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 4,0 Milliarden Dollar.
rtr