Zuerst hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet. ICE erklärte, der Börsenbetreiber sei auf eBay zugegangen, um eine "Reihe möglicher Gelegenheiten" auszuloten. Das Online-Auktionshaus habe dem Konzern jedoch die kalte Schulter gezeigt und sei nicht zu tiefergehenden Gesprächen bereit gewesen. Deshalb befinde man sich nicht in Verhandlungen über einen Kauf von eBay oder Teilen davon. eBay lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Aktien von ICE, der unter anderem die New Yorker Börse Nyse gehört, schlossen an der Wall Street 7,5 Prozent tiefer. Damit kommt ICE auf einen Börsenwert von 51,6 Milliarden Dollar. eBay-Papiere schossen um 8,7 Prozent in die Höhe und trieben den Börsenwert des Konzerns auf 30,4 Milliarden Euro.

Dem "Wall Street Journal" zufolge ist ICE in erster Linie am Online-Marktplatz von eBay interessiert und nicht an der Kleinanzeigen-Sparte Classifieds. Auf deren Verkauf dringt allerdings der eBay-Großaktionär Starboard Value. Das machte er auch am Dienstag noch einmal in einem Brief an das Führungsgremium von eBay klar. Darin fordert Starboard, Classifieds müsse abgetrennt und profitables Wachstum der Kernsparte Marketplace aggressiver verfolgt werden. Vergangenes Jahr hatte eBay auf Druck von Starboard und dem Hedgefonds Elliott die Online-Ticketbörse StubHub für 4,05 Milliarden Dollar in bar verkauft. Elliott schätzt den Wert des Kleinanzeigengeschäfts auf acht bis zwölf Milliarden Dollar.

rtr