Ein Zeitrahmen für den Verkauf sei nicht festgelegt worden, sagte einer der Insider. Bis zum Abschluss könnten zwölf bis 18 Monate vergehen. Der Preis hänge maßgeblich von den neuen Lieferverträgen der E.ON-Kraftwerke ab. Die Citigroup lehnte eine Stellungnahme ab, von den Finanzinvestoren war ebenfalls keine zu erhalten. Reuters hatte bereits im Dezember von den Rückzugsplänen in Spanien erfahren. Auch in Italien könnte E.ON die Segel streichen.
E.ON ÄCHZT UNTER SCHULDEN - TEURER AUSFLUG NACH SÜDEUROPA
Dem Unternehmen macht die Energiewende zu schaffen. Zudem drücken den Konzern rund 32 Milliarden Euro Schulden. Der Energieriese war unter dem früheren Vorstandschef Wulf Bernotat auf Einkaufstour in Südeuropa gegangen, nachdem dieser 2007 den Übernahmekampf um den spanischen Versorger Endesa verloren hatte. E.ON kaufte für über zehn Milliarden Euro Geschäfte unter anderem in Spanien, Italien und Frankreich. Die Wirtschafts- und Schuldenkrise hinterließ jedoch auch in den Energiemärkten Südeuropas tiefe Spuren. E.ON musste auf die Geschäfte milliardenschwere Abschreibungen vornehmen. Bernotats Nachfolger Johannes Teyssen hat inzwischen Brasilien und die Türkei als neue Wachstumsmärkte ausgemacht. In das Geschäft mit Russland hat E.ON ebenfalls Milliardensummen gesteckt.
In Spanien beschäftigt der größte deutsche Energiekonzern rund 1200 Mitarbeiter. E.ON betreibt dort Kraftwerke mit einer Leistung von 3,2 Gigawatt und Ökostromanlagen mit 1,1 Gigawatt. In der Stromversorgung ist der Konzern dennoch nur schwach aufgestellt. E.ON beliefert rund 688.000 Kunden - ein Bruchteil der mehr als 17 Millionen Haushaltskunden des Landes. Endesa kommt auf einen Marktanteil von 43 Prozent. Weitere große Player sind Iberdrola und Gas Natural Fenosa.
Reuters