Auch könnte ein unabhängiger Aufseher bei der Bank installiert werden, um zu überwachen, dass Goldman Sachs seine Regeln im Kampf gegen Korruption verschärft. Eine Einigung könnte Ende Januar verkündet werden, sagten Insider. Über die bevorstehende Milliardenstrafe hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet.

Goldman Sachs erklärte, die Bank kooperiere weiterhin bei den Untersuchungen der Behörden. Die Vergleichsverhandlungen dauerten an. Die US-Börsenaufsicht SEC lehnte eine Stellungnahme ab, von den anderen Behörden war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Aus dem Staatsfonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, haben nach Erkenntnissen des US-Justizministeriums hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des ehemaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein.

Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren. In mindestens 14 Ländern ist die Bank in das Visier von Ermittlern geraten, darunter in den USA, Malaysia und Singapur. Im November 2018 klagte das US-Justizministerium zwei ehemalige Goldman-Banker wegen ihrer Verwicklung in den 1MDB-Skandal an. Einer der Banker bekannte sich im vergangenen Jahr schuldig, dem anderen steht ein Gerichtsverfahren in den USA bevor.

Malaysia hat vergangenes Jahr Anklage gegen Goldman Sachs sowie 17 aktuelle und ehemalige Bankmitarbeiter erhoben. Das Land fordert milliardenschweren Schadenersatz.

rtr