"Das wäre ein Weg, auf dem der Staat ohne Zustimmung des Großaktionärs zu 20 Prozent kommen könnte", ergänzte der Insider aus dem Umfeld der Lufthansa. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern.

Das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket des Staates für die durch die Corona-Krise angeschlagene Lufthansa braucht vor allem wegen der geplanten Kapitalerhöhung zum Einstieg des Bundes am Donnerstag einen HV-Beschluss mit Zweidrittelmehrheit. Großaktionär Heinz Hermann Thiele hatte den Plan kritisiert und könnte ihn mit seinem 15,5-prozentigen Anteil mit einer Ablehnung zu Fall bringen.

Die Kapitalerhöhung würde dem Insider zufolge aufgeteilt: Die ersten zehn Prozent könnte der Bund exklusiv aus genehmigtem Kapital zum geplanten Bezugspreis von 2,56 Euro bekommen. Die restlichen zehn Prozent kämen aus einer weiteren regulären Kapitalerhöhung, an der alle Aktionäre teilnehmen könnten, zusammen. Der Bezugspreis wäre dann zwar höher. Der Bund könnte die Preisdifferenz aber durch Abzug des Betrages von der Stillen Beteiligung von der Lufthansa zurückbekommen. "Der Bund könnte dann mit diesem Anteil womöglich keinen Gewinn machen", ergänzte der Insider. Der Plan sei bisher nicht mit der Bundesregierung abgestimmt.

rtr