Am 4. April trennte sich die Schaeffler Verwaltungs GmbH für 13,10 Euro von über 94 Millionen Schaeffler-Vorzugsaktien im Gegenwert von mehr als 1,2 Milliarden Euro. Zur Erinnerung: Im Oktober vergangenen Jahres wurden die Vorzüge zum Preis von 12,50 Euro auf den Markt gebracht. Die jüngste Transaktion wurde zur Vermeidung massiver Börsenturbulenzen auf außerbörslichem Wege realisiert. Der Erlös soll zum Schuldenabbau genutzt werden. Dem Aktienkurs von Schaeffler bekam die Transaktion dennoch nicht sonderlich gut, wenngleich der ursprüngliche Emissionspreis nachfolgend nicht verletzt worden war.
Aus charttechnischer Sicht gibt es aufgrund der relativ kurzen Börsenhistorie noch nicht allzu viel zu sagen. Beim Blick nach unten fallen die im Bereich von 12 Euro angesiedelten Tiefs auf. Mitte Oktober und Mitte Februar drehte der Titel hier wieder nach oben. Signifikante Widerstände können hingegen ab 14 Euro ausgemacht werden. Ein Überwinden der im Bereich von 14,80 Euro verlaufenden 100-Tage-Linie wäre als charttechnisches Kaufsignal zu werten. Für den Fall, dass diese "geknackt" wird, träten im Bereich von 16 Euro jedoch die nächsten markanten charttechnischen Hürden auf.
Auf Seite 2: Daimler-Aufsichtsrat Hambrecht kauft
Lediglich einen Tag vor der Daimler-Hauptversammlung kaufte Aufsichtsratsmitglied Jürgen Hambrecht 2.000 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von über 126.000 Euro. Dadurch kam er noch in den Genuss der Rekorddividende in Höhe von 3,25 Euro, nachdem für 2014 "lediglich" 2,45 Euro ausgeschüttet wurden. Derzeit gibt es bei Daimler aber ziemlich viel "negative Presse". In den USA hatten Autobesitzer schon im Februar eine Sammelklage gegen Daimler wegen angeblichen Betrugs bei Abgaswerten eingeleitet. In Deutschland hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kürzlich eine Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung vor dem Landgericht Stuttgart eingereicht. Der Vorwurf: Daimler führe Verbraucher mit Werbung für saubere Dieselmotoren der Mercedes C-Klasse 220 CDi in die Irre.
Aus charttechnischer Sicht überwiegen bei der Daimler-Aktie derzeit ebenfalls die Molltöne, schließlich rutschte der DAX-Wert bereits vor dem Jahreswechsel deutlich unter die 200- und 100-Tage-Linie, was in der Chartlehre gar nicht gern gesehen und daher als Verkaufssignal interpretiert wird. Die steile Abwärtstendenz beider Durchschnittslinien sorgt für zusätzlichen Pessimismus. Richtig ungemütlich dürfte es allerdings werden, falls die im Bereich von 60 Euro verlaufende Unterstützung markant verletzt wird.
Auf Seite 3: Insiderkäufe bei Metro und Merck
Der unter anderem für Personal und IT zuständige Metro-Vorstand Heiko Hutmacher hat Ende März fast 8.200 Metro-Aktien für mehr als 220.000 Euro gekauft. Einen Tag zuvor teilte das Management mit, dass man die Aufteilung des Unternehmens in zwei separate Aktiengesellschaften mit eigener Börsennotierung sowie eigenem Vorstand und Aufsichtsrat plane. Das heißt: Künftig soll das Geschäft von Metro in einen Großhandels- und Lebensmittel- sowie einen Unterhaltungselektronik-Spezialisten aufgeteilt werden. Zum Kurs von 27,0734 gekauft, kletterte die Metro-Aktie am gestrigen Montag in der Spitze auf 28,68 Euro - damit hat Hutmacher bislang "ein gutes Näschen" bewiesen.
Die Geschäftsleitung des Pharmaunternehmens Merck setzt sich aus insgesamt sechs persönlich haftenden Gesellschaftern zusammen. Der für CEO Life Science und Performance Materials zuständige Bernd Reckmann scheint von den Perspektiven von Merck derzeit ausgesprochen überzeugt zu sein. Am 31. März kaufte er nämlich insgesamt 2.000 Aktien im Gegenwert von fast 150.000 Euro. Bereits in der zweiten Märzhälfte griff der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Karl-Ludwig Kley, ebenfalls zu. Er ging aber mit dem Kauf von insgesamt 1.303 Aktien für rund 100.000 Euro weniger stark ins Risiko.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.