Der Informant vernichtete die Nachricht kurz nach der Übergabe, indem er sie in den Mund schob und zerkaute. Die Staatsanwaltschaft gab am Mittwoch bekannt, angeklagt seien ein Aktienhändler von Morgan Stanley und ein Angestellter einer Anwaltskanzlei, die Firmen bei Übernahmen und Fusionen berät. Durch ihre Machenschaften seien illegale Handelsgewinne von 5,6 Millionen Dollar erzielt worden.

Nach Angaben der Ankläger sammelte der Kanzleimitarbeiter Informationen über von Klienten geplante Firmenzukäufe. Er reichte diese an einen Mittelsmann weiter, der sich mit dem Aktienhändler am Hauptbahnhof traf. Dort zeigte er diesem eine Serviette oder einen Notizzettel, auf dem das Börsenkürzel des Unternehmens stand, dessen Aktie gekauft werden sollte. Kurz darauf zerbiss oder schluckte der Mittelsmann das Beweisstück. Die anschließenden Aktiendeals tätigte der Morgan-Stanley-Broker für sich selbst, Familienmitglieder, den Mittelsmann und Kunden. Sein Arbeitgeber versprach, mit den Behörden zu kooperieren. Der Händler sei inzwischen beurlaubt, sagte ein Banksprecher. Der Mittelsmann ist Zeuge in dem Fall. rtr