Einen starken Vertrauensbeweis lieferte Ende Februar Fresenius-CEO Stephan Sturm. In sechs Tranchen á 2.000 Aktien bezahlte er für insgesamt 12.000 Anteilsscheine über 517.000 Euro. Im vergangenen Jahr verspürte der Manager ebenfalls eine starke Kauflaune. Nur zur Erinnerung: Vor genau einem Jahr wurde der Kauf von 20.000 Fresenius-Aktien mit einem Transaktionsvolumen von über 970.000 Euro gemeldet. Damals war dem DAX-Wert ein Kurseinbruch von 70 auf 40 Euro binnen weniger Monate vorausgegangen. Davon hat sich der Gesundheitsdienstleister bislang nicht nachhaltig erholen können. Trotz ihres tendenziell defensiven Charakters blieb die Aktie auch vom jüngsten Markteinbruch nicht verschont.

Charttechnik Fresenius
Aus charttechnischer Sicht sieht die Lage bei Fresenius derzeit alles andere als ermutigend aus. Auf die Stimmung drückt vor allem das Verletzen der langfristigen 200-Tage-Linie, was als eindeutiges Verkaufssignal interpretiert wird. Seit Dezember 2018 bewegt sich der Titel in einer Seitwärtsrange zwischen 39 und 52 Euro. Im Bereich von 40 Dollar kann man eine massive Unterstützungszone ausmachen, die es nun zu verteidigen gilt. Besonders interessant: Erstmals seit Ende 2018 ist der Timingindikator Relative-Stärke-Index zeitweise deutlich unter die Marke von 30 Prozent abgerutscht und zeigte somit eine stark überverkaufte Lage an. Damals folgte auf den Absacker eine Kursrally um über 30 Prozent innerhalb weniger Monate. Nun dürften viel Fresenius-Aktionäre auf eine Wiederholung dieser Geschichte hoffen.

TUI-Chef vom Kaufvirus infiziert


Die Aktie von TUI wurde vom Coronavirus und den damit verbundenen Reiseeinschränkungen und rückläufigen Reise- und Urlaubsaktivitäten besonders hart getroffen. Nach der Pleite des britischen Konkurrenten Thomas Cook hoffte man auf gute Geschäfte. Diese Hoffnung löste sich nun komplett in Luft auf. Friedrich Joussen, der Vorstandschef von TUI, scheint dennoch guter Dinge zu sein. Er kaufte nämlich am vergangenen Donnerstag über 100.000 Papiere im Gegenwert von fast 800.000 Euro. Joussen blickte übrigens auch im vergangenen Jahr offensichtlich optimistisch in die Zukunft. Über das gesamte Jahr verteilt, kaufte er für über 3,3 Millionen Euro insgesamt 375.000 Aktien. Dieses Investment hat sich angesichts von Einstiegskursen zwischen 7,99 und 9,84 Euro bislang aber nicht gelohnt.

Charttechnik TUI
Völlig widerstandslos rauschte die TUI-Aktie durch die im Bereich von acht Euro angesiedelte Unterstützungszone und rutschte damit auf den tiefsten Stand seit acht Jahren ab. Zur Erinnerung: Im Mai 2018 kosteten TUI-Aktien noch über 20 Euro. Nach dem jüngsten Kurseinbruch sieht es danach aus, dass die langfristige 200-Tage-Linie wieder nach unten drehen könnte. In der Chartlehre wird dies als Trendwechselsignal interpretiert. Eine regelrecht "ausgebombte" Lage wies der Relative-Stärke-Index mit aktuell 17 Prozent am gestrigen Montag aus. Um eine leicht aufgehellte charttechnische Lage anzuzeigen, wäre nun eine erfolgreiche Stabilisierung immens wichtig - möglichst mit Rückeroberung der Unterstützung bei acht Euro. Bis dahin dürfte aber vor allem das Motto "Hoffen und Bangen" das Marktgeschehen dominieren.

Telekom-Vorstand in Verkaufsstimmung


Unmittelbar vor dem ganz großen DAX-Ausverkauf hat sich Dirk Wössner, der für das Deutschlandgeschäft verantwortliche Vorstand der Deutsche Telekom, von einem umfangreichen Aktienpaket getrennt. Mit dem Verkauf von über 42.000 T-Aktien erlöste er fast 700.000 Euro. Innerhalb von weniger als einem Monat hat sich die Aktie der Deutschen Telekom um 14 Prozent verteuert und danach sämtliche Kursgewinne wieder abgegeben.

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