So gab es zum Beispiel beim Halbleiterhersteller Infineon die erste Insidertransaktion seit Oktober 2020 zu vermelden. Constanze Hufenbecher, Mitglied des Vorstands und Chief Digital Transformation Officer, erwarb am gestrigen Montag im Zuge von drei Transaktionen insgesamt 5.917 Infineon-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 180.000 Euro. Während die Käufe im Oktober 2020 im Rahmen des Infineon-Performance Share Plans erfolgten, investierte Frau Hufenbecher eigenes Kapital. Und das in einer Zeit, in der es um Aktien im Allgemeinen und Technologiewerten im Besonderen, nicht gerade gut bestellt ist - Respekt. Im Gegensatz zu vielen europäischen Energieunternehmen betreibt Infineon in Russland lediglich eine Sales-Repräsentanz, von den Sanktionen hinsichtlich Hochtechnologieprodukten dürfte aber auch das DAX-Unternehmen direkt betroffen sein. In der aktuell unsicheren Marktlage drängt sich ein Einstieg eher nicht auf.

Charttechnik Infineon


Aus charttechnischer Sicht verlief das Jahr für die Infineon-Aktie bislang enttäuschend. In der zweiten Januarhälfte wurde zum Beispiel der Aufwärtstrend gebrochen und nachfolgend die langfristige 200-Tage-Linie markant verletzt. Beides gilt in der Chartlehre als klares Verkaufssignal. Außerdem sieht es danach aus, dass die 200-Tage-Linie nach unten drehen wird, was unter chartorientierten Investoren als Trendwechselsignal interpretiert wird. Zudem rutschte der DAX-Wert unter die im Bereich von 32 Euro angesiedelte Unterstützungszone. Alles in allem gibt es derzeit wenig Argumente, die den Kauf der Infineon-Aktie rechtfertigen würde.

HeidelbergCement: Fünf Vorstände kaufen


Beim Zementhersteller HeidelbergCement haben in der vergangenen Woche insgesamt fünf Unternehmensvorstände auf eigenes Risiko Aktien des DAX-Unternehmens gekauft. Das Transaktionsvolumen belief sich auf 10.800 Anteilsscheine im Gegenwert von über 600.000 Euro. Kauflaune verspürten Vorstandschef Dominik von Achten, Finanzvorstand René Aldach, Hakan Gurdal (verantwortlich für Afrika-Östlicher Mittelmeerraum, HC Trading), Ernest Jelito (verantwortlich für Nord- und Osteuropa-Zentralasien, Competence Center Cement) sowie Chris Ward (verantwortlich für Nordamerika, Competence Center Materials). Den stärksten Vertrauensbeweis lieferte Vorstandschef von Achten, der für rund 280.000 Euro insgesamt 5.000 Aktien erworben hat, gefolgt von Chris Ward (140.500 Euro) und Ernest Jelito (128.700 Euro). Bislang haben sich die Käufe der Führungskräfte allerdings nicht sonderlich positiv auf den Aktienkurs von HeidelbergCement ausgewirkt. Dies dürfte vor allem auf den in der vergangenen Woche veröffentlichten schwachen Ausblick des Managements zurückzuführen sein. Zementhersteller leiden bekanntlich besonders stark unter den hohen Energiekosten.

Charttechnik HeidelbergCement


Aus charttechnischer Sicht überwiegen bei dem DAX-Wert gegenwärtig ebenfalls die negativen Begleitumstände. Bereits Ende 2021 wechselte die langfristige 200-Tage-Linie vom Aufwärts- in den Abwärtsmodus. Bereits im Sommer vergangenen Jahres wurde der Aufwärtstrendkanal verlassen, was in der Chartlehre ebenfalls als Ausstiegssignal anzusehen ist. Aktuell droht zudem ein Verletzen der im Bereich von 58 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Ihr nachhaltiger Bruch könnte zusätzlichen chartinduzierten Verkaufsdruck generieren.

Mercedes-Benz-Group: Aufsichtsrats-Trio kauft


Drei Mitglieder des Aufsichtsrats haben in der vergangenen Woche Aktien der Mercedes-Benz-Group erworben. Dabei handelte es sich um Bernd Pischetsrieder (1.050 Aktien für 73.300 Euro), Clemens Börsig (409 Aktien für 28.800 Euro) und Timotheus Höttges (421 Aktien für 29.100 Euro). Damit haben Führungskräfte der Merdedes-Benz-Group erstmals seit über einem Jahr leichtes Kaufinteresse an den Tag gelegt. Privatanleger können diesen "Mini-Vertrauensbeweis" bei ihren Investitionsentscheidungen aber getrost außer Acht lassen.

Mehr von BÖRSE-ONLINE.de gibt es auf Instagram und Facebook