Greifen Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder bei den Aktien ihres geführten Unternehmens zu, ist das meist ein gutes Zeichen für die zukünftige Kursentwicklung der Aktie.

Die Aktie des deutschen Wind- und Solarparkbetreibers Encavis gehörte am Mittwoch mit einem Verlust von stellenweise mehr als zehn Prozent zu den größten Tagesverlierern im MDax. Ein Grund hierfür dürfte die vom Unternehmen kommunizierte Dividendenstreichung sein.   

Eine weitere Ursache für den Kursrückgang dürfte an der eher vorsichtigen Prognose für das Geschäftsjahr 2023 liegen. Der Vorstand geht von leicht rückläufigen Umsätzen von etwa 460 Millionen Euro aus. Grund hierfür seien die stark gefallenen Strompreise, so der Konzern.   

Schlechte Nachrichten – Insider kaufen

Diese eher ungünstigen Nachrichten hat der Sprecher des Vorstands am Mittwoch genutzt, um Aktien des eigenen Unternehmens zu kaufen. Christoph Husman, Sprecher des Vorstands der Encavis AG, hat das ermäßigte Kursniveau am Mittwoch genutzt und Aktien in einem Gegenwert von knapp 72.000 Euro zu einem Durchschnittskurs von 14,40 Euro erworben. Aufsichtsratsmitglied Ralf Martin Schmitz stieg mit einem Gegenwert von etwas mehr als 200.000 Euro bei einem Kurs von 14,50 Euro in die Aktie ein.

Ebenfalls auf der Käuferseite – die alt eingesessene Hamburger Beteiligungsgesellschaft Abacon Captial. Diese erwarb Aktien im Gegenwert von knapp 1,5 Millionen Euro bei einem Durchschnittskurs von 14,80 Euro.

Die Insiderkäufe haben der Aktie sichtlich gut getan, seitdem notiert die Aktie knapp einen Euro höher.

Das Chartbild sieht weiterhin alles andere als gut aus. Von dem Hoch im August letzten Jahres bei 24,35 Euro hat die Aktie nun knapp 37 Prozent an Wert verloren. Die Insiderkäufe könnten jedoch zu einer Trendwende bei der Aktie führen. Wichtig dabei ist, dass die Unterstütungslinie bei 14 Euro nicht unterschritten wird.

Fazit

Der weltweit massive Ausbau alternativer Energiequellen ist in vollem Gange. In Deutschland werden aktuell ungefähr 47 Prozent der Stromerzeugung mittels alternativer Energieträger abgedeckt. Bis 2030 sollen es nahezu 80 Prozent sein. Davon sollte der Solar- und Windkraftanlagen-Betreiber Encavis langfristig profitieren.

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