Ausgangssituation und Signal
Es war ein recht langweiliges Jahr für die Besitzer der Intel-Aktie. Da freut man sich über jeden positiven Lichtblick. So wie am Dienstag: Der Aktienkurs schnellte um 4,9 Prozent nach oben und beendete den Handelstag bei 49,39 US-Dollar. Die kräftige weiße Kerze im Tageschart zeugt davon. Der relativ lange, obere Docht zeigt aber auch, dass die Kurse im Tagesverlauf bereits höher lagen und bis Handelsende wieder zurückfielen - die Kurse stehen auf wackeligem Boden, liegen damit noch immer unterhalb ihrer 50er-Marke und - schlimmer noch: auf selbem Kursniveau wie im Frühjahr 2018. Fazit: Außer Spesen nichts gewesen, zumindest für langfristig orientierte Anleger.
Im kurzfristigen Bereich zeigte die 21-Tagelinie am Dienstag bei 49,27 US-Dollar (grüne Linie) ihre Kraft als Widerstand nach oben. Gelingt im alten Jahr noch ein signifikanter Ausbruch nach oben? Selbst wenn, so stünden weitere Hürden einer Aufwärtsrallye im Wege: Die 51,46er-Linie, der 52,82er-Widerstand sowie die 200-Tagelinie (blaue Kurve) bei 53,41 US-Dollar. Und auf eben diesen gleitenden Durchschnitt sollten Anleger jetzt ihr Augenmerk legen. Zum Verständnis: Die 200-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Derzeit spricht die 200-Tagelinie von einem seitwärts / abwärts gerichteten Verlauf. Liegen die Kurse des Basiswertes zudem unterhalb ihrer 200-Tagelinie - wie derzeit bei der Intel-Aktie der Fall -, so ist das grundsätzlich ein Zeichen von Schwäche und bestehendem Abgabedruck seitens der Anleger.
Die Charts im Detail
Was die längerfristige Aussicht anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über einen relativ langen Zeitraum hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief. Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die langjährige Unterstützung im Bereich um 42 US-Dollar (grün schraffiert), die sich bereits seit drei Jahren erstreckt und die Notierungen scheinbar magisch anziehen. Kurzum: Die Intel-Aktie kommt nicht wirklich vom Fleck. Hierzu bedürfte es mindestens einen Sprung über die 200-Tagelinie, die zum Jahresende hin bei 53,41 US-Dollar verläuft. Doch mal ehrlich: Es gibt charttechnisch interessantere Titel.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Intel: Ein charttechnisch langweiliger Wert aus der US-Hightechbranche. Dass die Intel-Aktie vom Hightech-Boom dieses Jahres nichts abbekommen hat, muss kritisch bewertet werden - die Jahresperformance endet mit einem Minus von knapp 16 Prozent. Weitere Kursrückschläge sollten einkalkuliert werden. Würde die erwähnte Unterstützung von 42 US-Dollar fallen, so wäre mit weiter sinkenden Notierungen zu rechen.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 56,23 |
Oberes Ziel 1 | 53,41 |
Unteres Ziel 1 | 44,55 |
Unteres Ziel 2 | 42,04 |
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann und Finanzjournalist. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de