"Die starke Verbreitung von Technologie treibt eine anhaltende, langfristige Nachfrage nach Halbleitern voran und schafft bis 2030 eine Marktchance von 1 Billion US-Dollar", so Intel-Chef Pat Gelsinger am Donnerstag auf dem Investorentag. Vor diesem Hintergrund hat Intel seine Ziele veröffentlicht. Inmitten der Halbleiterkrise baut der Chipriese seine Kapazitäten weltweit aus. So gab Intel Anfang der Woche bekannt, den Halbleiterhersteller Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Alles zur Tower Semiconductor-Übernahme lesen Sie hier.

Zudem interessiere sich Gelsinger, einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, an einem Konsortium zur Übernahme des Chipunternehmens Arm zu beteiligen. Zuvor war der Deal zwischen Konkurrent Nvidia und Arm gescheitert. In der gemeinsamen Mitteilung von Arm-Eigentümer SGB und Nvidia hieß es, dass die regulatorischen Hürden zu groß gewesen seien. Bereits 2020 hatte Nvidia ein Angebot über 40 Milliarden US-Dollar für den Chipdesigner abgegeben. Wettbewerbsbehörden stellten sich aber gegen die Übernahme. So drohte etwa die Handelskommission U.S Federal Trade Commission (FTC), die Transaktion aus kartellrechtlichen Gründen zu blockieren.

Ausblick von Intel


Der angepasste Free-Cash-Flow, also die Mittel, die dem Unternehmen nach allen Ausgaben zur Verfügung stehen, werde in einer Spanne von negativen ein bis zwei Milliarden liegen. Hier verweist Intel auf die großen Investitionen, die für ein langfristiges Wachstum benötigt werden. Die Bruttomarge könnte im laufenden Jahr auf 52 Prozent fallen. In den kommenden beiden Jahren soll die Marge dann in einer Spanne von 51 bis 53 Prozent liegen. Danach dürfte es 2025 und 2026 auf 54 Prozent bis 58 Prozent ansteigen. Das kam am Markt nicht sonderlich gut an - die Aktie verlor gut ein Prozent.

Einschätzung zur Aktie


Konkurrenten wie Nvidia und Amd sind an dem Chipriesen vorbeigezogen. So hat die Intel-Aktie in den vergangenen fünf Jahren lediglich über 20 Prozent zugelegt. Nvidia-Investoren konnten sich dagegen über Kursgewinne in Höhe von über 760 Prozent freuen. Außerdem bevorzugen Experten einige Produkte von Amd gegenüber Intel-Produkten. Mit Meta (ehemals Facebook) hat Amd vergangenes Jahr zudem einen starken Kunden dazu gewonnen. Intel hat sich zu lange auf seinen Erfolgen ausgeruht.

Vergangenes Jahr hat dann Pat Gelsinger die Leitung des Chipherstellers übernommen. Bereits vor der Jahrtausendwende hatte der Ingenieur eine Mitverantwortung am großen Erfolg von Intel. Im Jahr 2009 hat er das Unternehmen verlassen, macht nun aber wieder mächtig Dampf. So will Intel massiv in neue Kapazitäten investieren. Das könnte sich auszahlen. Für uns bleibt die Aktie ein Kauf.

lb/rtr