Am Dienstag veröffentlicht der US-Chipkonzern Intel seine Pläne für die Expansion in Europa. Am frühen Nachmittag will Firmenchef Pat Gelsinger auf einer virtuellen Pressekonferenz über die Investitionen über den Ausbau von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und über die Erweiterung der Fertigungskapazitäten sprechen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag berichtete, soll laut Insidern Magdeburg den Zuschlag für eine milliardenschwere Chipfabrik erhalte. Früheren Angaben zufolge wollte Intel bis zu 80 Milliarden Euro in Europa investieren.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vor wenigen Wochen berichtete, seien insbesondere die dortige Hochschul- und Forschungslandschaft für die Standortentscheidung wichtig. Außerdem wäre die gute Verkehrsanbindung ebenfalls mitentscheidend gewesen. Der Zuschlag wäre die größte Einzelinvestition in der jüngeren Geschichte von Deutschland, so die FAZ.
Neben Deutschland dürften in Europa noch Frankreich und Italien mit neuen Intel-Standorten bedacht werden, so Reuters. Die Expansion des Halbleiterkonzern bezieht sich aber nicht nur auf Europa. Im US-Bundesstaat Ohio will Intel über 20 Milliarden US-Dollar für ein Fabrikareal investieren. Außerdem hat das Unternehmen Mitte Februar erklärt, den israelischen Chiphersteller Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden Dollar zu übernehmen.
Im schwachen Markt startet die Intel-Aktie mit einem Minus von knapp einem Prozent in den Handel.
Einschätzung zur Intel-Aktie
Der große Hype um Technologie-Aktien ist an Intel nahezu spurlos vorbeigegangen. Die Aktie konnte in den vergangenen fünf Jahren lediglich rund 23 Prozent zulegen. Beim konkurrierenden Chiphersteller Nvidia sind in diesem Zeitraum beinahe 700 Prozent an Kursgewinnen angefallen. Vergangenes Jahr hat Pat Gelsinger die Leitung von Intel übernommen. Er treibt die Investitionen des Chipherstellers voran. Vor diesem Hintergrund werde im laufenden Jahr der Free-Cash-Flow, also die Mittel, die dem Unternehmen nach allen Ausgaben zur Verfügung stehen, in einer Spanne von minus ein bis zwei Milliarden liegen, so das Unternehmen in einer Pressemeldung von Mitte Februar. Die hohen Investitionen könnten langfristig das Wachstum unterstützen. Wir sehen die Entwicklung positiv und empfehlen die Aktie zum Kauf.
lb/rtr