In der vergangenen Woche haben sich gleich zwei Unternehmensvorstände auf eigenes Risiko mit Aktien eingedeckt. Zum einen handelte es sich um Saori Dubourg, verantwortlich u.a. für die Bereiche Agricultural Solutions und Nutrition & Health sowie Care Chemicals. Sie kaufte insgesamt 980 Aktien und bezahlte hierfür fast 60.000 Euro. Zum anderen deckte sich auch Chief Technology Officer (CTO) Melanie Maas-Brunner mit Aktien ein. Ihr Investment belief sich auf über 110.000 Euro (1.800 Aktien). Vor den beiden Managerinnen gab es in diesem Jahr bereits zahlreiche Insiderkäufe von Mitgliedern aus dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat. Seit dem Jahreswechsel haben somit insgesamt 15 verschiedene Insider Vertrauensbeweise geliefert. Diese reichen von 1.217 Euro bis 171.700 Euro und belaufen sich auf ein kumuliertes Transaktionsvolumen in Höhe von über 862.000 Euro.

Charttechnik BASF


Mit dem Mitte August erfolgten Unterschreiten der langfristigen 200-Tage-Linie trübte sich die charttechnische Stimmung spürbar ein. Positiv anzumerken ist allerdings der Umstand, dass das Verletzen der Unterstützungszone im Bereich von 64 Euro keinen chartinduzierten Verkaufsdruck ausgelöst hat. Nach dem Comeback über diese Marke scheint das Schlimmste erst einmal überstanden zu sein. Wichtig wäre nun, dass die 200-Tage-Durchschnittslinie keinen Trendwechsel nach unten vollzieht, da dies in der Chartlehre als Trendwechselsignal interpretiert wird. Seit fast zehn Monaten ist deren Aufwärtstrend intakt. Damit dies auch weiterhin so bleibt, sollte die BASF-Aktie diesen Indikator möglichst bald überwinden. Aktuell notiert die Durchschnittslinie bei 65,20 Euro.

Lufthansa: Drei Vorstände in Kauflaune


Mit einer Mega-Kapitalerhöhung, die von einem Bankenkonsortium vollständig garantiert wurde, möchte die corona-bedingt ins Trudeln geratene Lufthansa AG frisches Kapital im Volumen von 2,1 Milliarden Euro erlösen, um die Finanzhilfe des Bundes vorzeitig zurückzuzahlen. Sämtliche Vorstandsmitglieder der Gesellschaft haben sich bereit erklärt, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen und ihre Bezugsrechte für die jeweils gehaltenen Aktien vollständig auszuüben. Drei davon gehen sogar einen Schritt weiter. Vorstandschef Carsten Spohr kaufte für 127.400 Euro zusätzlich 50.000 Bezugsrechte. Inklusive der Ausübung des Bezugspreises in Höhe von 3,58 Euro je neuer Aktie würde allein dieses Investment einem Transaktionsvolumen in Höhe von über 306.000 Euro entsprechen. Am gestrigen Montag folgten ihm Michael Niggemann (57.460 Bezugsrechte) und Detlef Kayser (40.000 Bezugsrechte). Da sich die gesamte Vorstandsetage sowie einige institutionelle Investoren verpflichtet haben, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen, kann man durchaus von einem starken Vertrauensbeweis sprechen, wenngleich die fundamentalen Perspektiven der Fluggesellschaft durch diverse Risiken weiterhin getrübt werden.

Charttechnik Lufthansa


Nach Bekanntgabe der Konditionen für die Kapitalerhöhung setzte die Lufthansa-Aktie zu einem regelrechten Höhenflug an. Damit befindet sich der Titel nun an der oberen Begrenzung des seit Anfang März zu beobachtenden Abwärtstrendkanals. Sollte sich die Kursrally fortsetzen, entstünde mit dem Ausbruch ein charttechnisches Kaufsignal. Gleich zwei Einstiegssignale entstünden, falls die Sieben-Euro-Marke deutlich übertroffen wird. Dann wäre nämlich sowohl das Überwinden der 200-Tage-Linie als der Ausbruch aus dem seit Anfang 2019 gebildeten Abwärtstrend gelungen. Knapp oberhalb von sieben Euro verläuft aber eine signifikanten Widerstandszone, deren Überwinden kein leichtes Unterfangen werden dürfte.

Merck: Erster Insiderkauf im Jahr 2021


Eine interessante Insidertransaktion gab es auch beim DAX-Wert Merck zu vermelden. Am vergangenen Freitag erwarb nämlich Michael Kuhnert, der Finanzchef des Unternehmens 1.000 Aktien und bezahlte hierfür fast 200.000 Euro. Dies stellte übrigens den ersten Insiderdeal des Jahres 2021 dar. Die Aktie des Pharma- bzw. Spezialchemiekonzerns profitierte davon bislang allerdings nicht und rutschte markant nach unten.

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