Obwohl sich die Aktie des Versorgungsunternehmens Eon auf Tuchfühlung mit dem höchsten Stand seit 2015 befindet, haben sich zum Jahresstart gleich mehrere Manager mit Eon-Aktien eingedeckt. Dabei handelte es sich um die den Vorstandschef Leonhard Birnbaum sowie die beiden Vorstandsmitglieder Victoria Ossadnik und Patrick Lammers. Selbiges traf auch auf das Aufsichtsratsmitglied Andreas Schmitz zu. Insgesamt belief sich das Kaufvolumen sämtlicher Manager auf 58.607 Aktien im Gegenwert von rund 696.000 Euro. Den größten Insiderdeal tätigte Eon-Chef Birnbaum (24.966 Aktien), gefolgt von Lammers (16.716 Aktien), Schmitz (8.525 Aktien) und Ossadnik (8.400 Aktien). Der Umstand, dass gleich vier Führungskräfte trotz der jüngsten Kursrally ihre Aktienbestände aufgestockt haben, kann zweifellos als starker Vertrauensbeweis interpretiert werden.
Charttechnik Eon
Vor Jahrzehnten galt die Eon-Aktie noch als "mündelsicheres Witwen- und Waisenpapier". Seither hat das Papier viel erlebt und stürzte in den vergangenen 15 Jahren in der Spitze von 45 Euro (2007) auf rund sechs Euro (2016) ab. Mittlerweile hat sich der DAX-Versorger auf mehr als 12 Euro verdoppelt und notiert damit wieder auf Vor-Corona-Niveau. Im Frühjahr 2021 wurde mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie ein besonders starkes Kaufsignal ausgelöst. Durch das Drehen der Durchschnittslinie nach oben stellte sich zudem ein klares Trendwechselsignal ein. Der Umstand, dass der massive charttechnische Boden im Bereich von elf Euro wieder zurückerobert wurde, trug zu einer zusätzlichen Aufhellung des Marktsentiments bei. Oberhalb von 13 Euro dürfte die charttechnische Luft nun aber zusehends dünner werden. Zur Vorsicht mahnt derzeit allerdings der Timingindikator Relative-Stärke-Index. Er rutschte nämlich Anfang Januar unter 70 Prozent, was in der Chartlehre als eindeutiges Verkaufssignal angesehen wird. Aus diesem Grund sollten Anleger bei der Eon-Aktie erst einmal abwarten.
Hellofresh: Finanzchef Gärtner zuversichtlich
Der Finanzvorstand des seit Kurzem im DAX notierten Kochboxversenders Hellofresh stockte im Januar bereits zweimal seine Aktienbestände auf. Das Investitionsvolumen für 1.350 Hellofresh-Aktien fiel mit über 76.000 Euro zwar relativ bescheiden aus, sollte aber dennoch als starker Vertrauensbeweis angesehen werden. In den vergangenen zwölf kaufte Gärtner nämlich insgesamt 21.700 Anteilsscheine und bezahlte hierfür über 1,3 Millionen Euro. Die Kaufpreise schwankten zwischen 54,89 Euro (Januar 2022) und 75,51 Euro (Dezember 2021). Dadurch wird auf einen Schlag ersichtlich, dass es sich bei dem DAX-Neuling auf keinen Fall um einen "Langweiler" handelt. Gemessen an der 30-Tage-Volatilität gehört die Hellofresh-Aktie innerhalb des DAX zu den Top-3, mit Blick auf die 12-Monatsperfrormance gilt sie hingegen als eine der fünf schlechtesten Indexmitgliedern.
Charttechnik Hellofresh
Die Hellofresh-Aktie hat ihren seit zweieinhalb Jahren zu beobachtenden steilen Aufwärtstrend gebrochen und befindet sich aktuell in einem rasanten Sinkflug auf der Suche nach einem tragfähigen Boden. Innerhalb von weniger als zwei Monaten hat der DAX-Newcomer mehr als 40 Prozent verloren und dabei die massive Unterstützungszone im Bereich von 60 bis 65 Euro verletzt. Außerdem drehte die langfristige 200-Tage-Linie nach unten, was unter chartorientierten Investoren als Trendwechselsignal gilt. Alles in allem überwiegen bei Hellofresh gegenwärtig eindeutig die negativen Aspekte. Durch den rasanten Kursverfall bewegt sich der Timingindikator Relative-Stärke-Index (RSI) mit 22 Prozent in einer stark überverkauften Zone. Ein Kaufsignal entstünde, falls der RSI über die Marke von 30 Prozent zurückkehren sollte. Aus charttechnischer Sicht drängt sich ein Einstieg bei Hellofresh derzeit aber nicht auf.
KWS: Massive Insiderkäufe zum Jahresstart
Die bei dem SDAX-Wert KWS Saat von insgesamt sieben verschiedenen Insidern gemeldeten Aktienkäufe erstreckten sich zwar über eine relativ hohe Stückzahl von insgesamt 16.660 Aktien bzw. über 1,2 Millionen Euro, weil es sich dabei aber in erster Linie um ein Mitarbeiterprogramm gehandelt hat, sollten Privatanleger die Transaktionen nicht überbewerten. Negativ anzumerken wären zudem die zwei Verkäufe im Volumen von mehr als 225.000 Euro, die der Ehemann von Eva Kienle (Vorstand) getätigt hat.
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