Bei dem Versender von Kochboxen und DAX-Neuling Hellofresh kaufte Finanzchef Christian Gärtner im Dezember gleich sechsmal Aktien. Dabei sanken die Kaufkurse von 75,51 Euro (10.12.) sukzessive auf 68,22 Euro (17.12.). Insgesamt wanderten 2.150 Anteilsscheine für eine Investitionssumme von insgesamt 155.000 Euro in den Besitz der Führungskraft. Im März und Mai stockte er ebenfalls seine Bestände an Aktien auf und investierte im Zuge von fünf Transaktionen mehr als 138.000 Euro. Zudem hat der Manager vor einem Jahr im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms über die Ausübung von Call-Optionen ein Investment von mehr als 1,8 Millionen Euro getätigt. Damals musste er pro Aktie lediglich 60,38 Euro bezahlen.
Charttechnik Hellofresh
In diesem Jahr trübte sich die charttechnische Stimmung aufgrund von mehreren Faktoren spürbar ein. Erstens: Die untere Begrenzung des seit Frühjahr 2020 gebildeten Aufwärtstrendkanals wurde markant verletzt, was in der Chartlehre als klares Verkaufssignal gilt. Zweitens: Anfang des Monats rutschte die Aktie deutlich unter ihre 200-Tage-Linie, was chartorientierte Investoren ebenfalls als Ausstiegssignal interpretieren. Höchste Priorität hat nun das erfolgreiche Verteidigen der im Bereich von 65 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Gelingt dies nicht, könnte erheblicher chartinduzierter Verkaufsdruck aufkommen.
Metro: Vorstandschef liefert Vertrauensbeweis
Nach der Bekanntgabe enttäuschender Geschäftsprognosen für das Jahr 2022 stürzte die Metro-Aktie regelrecht ab, was Unternehmenschef Steffen Greubel offensichtlich zum Kauf von 10.000 Aktien zum Preis von 91.000 Euro (Kaufpreis: 91,00 Euro) animiert hat. Im Juni und im Mai hat er Beträge in Höhe von 107.000 Euro (10.000 Aktien á 10,70 Euro) bzw. 147.000 (15.000 Aktien á 9,80 Euro) investiert. In diesem Jahr verspürten lediglich zwei andere Unternehmensmanager ebenfalls Kauflaune. Dabei handelte es sich um Christian Baier (11.000 Aktien á 9,33 Euro) und Andrea Euenheim (10.000 á 10,12 Euro).
Charttechnik Metro
Nachdem die Metro-Aktie in diesem Monat an der 200-Tage-Linie gescheitert war, rutschte sie relativ widerstandslos unter die psychologisch wichtige Marke von 10,00 Euro. Oberhalb von 9,20 Euro kam der Ausverkauf dann aber zum Erliegen. Auf kurze Sicht sollten Börsianer nun den Bereich von neun Euro genau im Auge behalten. Hier ist nämlich der nächste relativ wichtige charttechnische Boden angesiedelt. Ein etwaiges Verletzen hätte auch zur Folge, dass die untere Trendlinie des seit März 2020 (Corona-Crash) eingeschlagenen Aufwärtstrends gebrochen wäre. Unter Chartisten wird eine solche Entwicklung stets als Verkaufssignal angesehen.
Hugo Boss: Starke Insiderkäufe im Dezember
Während die Omikron-Variante vielen Einzelhändlern das Weihnachtsgeschäft kräftig vermiest, blicken zwei Manager des Modeunternehmens Hugo Boss offensichtlich ausgesprochen optimistisch in die Zukunft. CEO Daniel Grieder und COO Heiko Schäfer haben im Dezember nämlich insgesamt fast 26.000 Aktien gekauft und hierfür über 1,3 Millionen Euro bezahlt. Einen besonders großen Vertrauensbeweis lieferte vor allem Unternehmenschef Grieder, auf den der Löwenanteil des Investments (25.000 Aktien) entfiel. Mit Blick auf das Gesamtjahr kann man bei Hugo Boss ein ausgesprochen starkes Kaufinteresse unter den Führungskräften ausmachen. Bis dato sind nämlich insgesamt über 173.000 Aktien im Gegenwert von mehr als acht Millionen Euro gekauft werden. Privatanleger können dies getrost als starkes Kaufargument interpretieren.
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