Beim DAX-Schwergewicht SAP gab es erstmals seit zehn Monaten wieder einen Insiderkauf zu vermelden. Getätigt wurde dieser vom Finanzchef des Unternehmens Luka Mucic. Er erwarb am Freitag 600 SAP-Aktien und bezahlte hierfür rund 63.000 Euro. Angesichts der in den Monaten zuvor registrierten Verkäufe im Millionenvolumen mag dies zwar lediglich "einen Tropfen auf den heißen Stein" darstellen, grundsätzlich sollten Anleger den Deal aber durchaus als positive Entwicklung interpretieren. Die drohende Rezession hat die Perspektiven des Softwareunternehmens zwar getrübt, doch die Corona-Krise hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass die Digitalisierung auf lange Sicht wohl weiterhin ein Wachstumsmarkt bleiben wird.
Charttechnik SAP
Unter charttechnischen Aspekten hat sich bei der SAP-Aktie die Lage in den vergangenen Wochen deutlich beruhigt. Der DAX-Wert eroberte nämlich im April die wichtige Unterstützungszone von 105 Euro zurück. Seit dem Mitte März markierten 16-Monatstief bei 88 Euro verbuchte er eine Erholung um 28 Prozent. Auch der Blick auf die langfristige 200-Tage-Linie macht aus zwei Gründen Hoffnung. Erstens: Aktuell befindet sich der Aktienkurs auf Tuchfühlung mit dem besonders wichtigen Indikator. Sollte er nachhaltig überwunden werden, wäre dies als charttechnisches Kaufsignal zu interpretieren. Zweitens: Bei der 200-Tage-Linie deutet sich derzeit ein Drehen nach oben hin, was Chartisten in der Regel als Trendwechselsignal einstufen.
Merck KGaA: Transaktion mit Seltenheitswert
Der Darmstädter Chemie-, Pharma- und Life-Science-Konzern Merck fiel in der Vergangenheit eher selten durch Insidertransaktionen seiner Manager auf. Am gestrigen Montag war es wieder einmal soweit und es wurde die erste Insidertransaktion seit zwölf Monaten gemeldet. So kaufte Belén Garijo, die Geschäftsführerin für den Bereich Healthcare, 1.000 Merck-Aktien und bezahlte hierfür 105.000 Euro. Besonders interessant: Vor einem Jahr lieferte sie mit dem Kauf von 1.500 Anteilsscheinen ebenfalls einen Vertrauensbeweis ab. Neue Kaufargumente könnte das Unternehmen am Donnerstag nachreichen. Dann findet nämlich dessen virtuelle Hauptversammlung statt.
Charttechnik Merck
Bei der Aktie von Merck wirkte sich der diesjährige Corona-Crash in einem Kurseinbruch von in der Spitze 35 Prozent aus. Im Zuge der allgemeinen Erholungstendenz hat der Titel mittlerweile seine langfristige 200-Tage-Linie wieder zurückerobert. Ihr Aufwärtsdrang blieb bislang ungebrochen, was in der Chartlehre als positiver Begleitumstand gilt. Um keinen chartinduzierten Verkaufsdruck aufkommen zu lassen, sollte der DAX-Wert möglichst nicht unter die Marke von 100 Euro abrutschen. Dann wäre nämlich sowohl die 200-Tage-Linie als auch eine wichtige Unterstützung verletzt. Beides gilt unter Chartisten als Verkaufssignal.
Home24: Aufsichtsrat in Kauflaune
Home24 betreibt eine Online-Handelsplattform für Möbel (Home & Living), deren Aktie seit fast zwei Jahren an der Börse gehandelt werden. In diesem Jahr hat sie sich von 2,50 auf sechs Euro zwar mehr als verdoppelt, vom Rekordhoch in Höhe von über 30 Euro ist das Papier aber noch meilenweit entfernt. Die im Mai registrierten Aktienkäufe von Aufsichtsratsmitglied Magnus Agervald können dennoch als ausgesprochen positives Signal angesehen werden. Er kaufte nämlich zum Wochenstart trotz der vorherigen Kursrally mehr als 14.500 Aktien und bezahlte hierfür 88.000 Euro. Mit Blick auf den Chart kann man die Transaktion zweifellos als mutig betrachten, schließlich prallte der Internettitel seit vergangenem Herbst mehrfach an der oberhalb von sechs Euro verlaufenden Widerstandszone ab. Für ein hohes Maß an Spannung dürfte somit gesorgt sein.
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