Den ersten Insiderdeal des Jahres 2020 tätigte bei dem zyklischen DAX-Unternehmen BASF Aufsichtsratsmitglied Thomas Carell. Er kaufte nämlich am 13. Januar zum Kurs von 66,49 Euro insgesamt 1.600 BASF-Aktien und bezahlte hierfür über 106.000 Euro. Die jüngsten Insideraktivitäten waren im Dezember (1.200 Aktien) und im August (14.500 Stück) registriert worden. Besonders interessant: Im vergangenen Jahr hat sich kein einziger Insider zum Verkauf von BASF-Aktien entschlossen. Im Juli 2018 war dies letztmals der Fall, wobei damals lediglich 165 Anteilsscheine abgestoßen wurden. Gekauft wurden 2019 hingegen die beachtliche Zahl von 23.500 Papiere - und dies von 14 verschieden Managern. Dies lässt nur einen Schluss zu: Sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat herrscht derzeit ein stark ausgeprägter Optimismus. Privatanleger sollten dies als positives Omen interpretieren.

Charttechnik BASF
Unter charttechnischen Aspekten legte die BASF-Aktie einen relativ enttäuschenden Jahresstart hin, schließlich verlor der Chemietitel seit Ende Dezember vier Prozent an Wert (DAX: +2,1 Prozent). In der vergangenen Woche wurde sogar die mittelfristige 100-Tage-Linie unterschritten (-> Verkaufssignal). Aktuell befindet sich die Aktie auf Tuchfühlung mit der langfristigen 200-Tage-Linie. Sollte auch diese Durchschnittslinie verletzt werden, droht ein Test der im Bereich von 60 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Ein Abrutschen des Timingindikators Relative-Stärke-Index (RSI) in die überverkaufte Zone (< 30 Prozent) wäre dann relativ wahrscheinlich. Zur Erinnerung: Ein RSI-Kaufsignal entstünde, sobald die Hürde von 30 Prozent überwunden wird.

Hellofresh-Aktie von massiven Insiderverkäufen unbeeindruckt


Bei der Hellofresh-Aktie hat es im Januar einen massiven Insiderverkauf gegeben, was den Titel jedoch nicht davon abgehalten hat, ein neues Rekordhoch zu markieren. So verkaufte am vergangenen Freitag die TWG Ventures GmbH insgesamt 300.000 Hellofresh-Aktien im Volumen von über 6,3 Millionen Euro. Der Aufwärtstrend der Aktie blieb dennoch ungebrochen und führte am gestrigen Montag sogar zu einem neuen Allzeithoch von 23,30 Euro. Übrigens: Im vergangenen Jahr trennte sich die TWG Ventures GmbH sogar von insgesamt 450.000 Papieren und erlöste dadurch fast vier Millionen Euro. Letztmals wurde ein Insiderkauf übrigens im Mai 2018 getätigt. Damals erwarb Aufsichtsratsmitglied Derek Zissman für 62.250 Euro 5.000 Papiere. Trotz der Börsenregel "The trend is your friend" sollten Anleger die Aktie aufgrund des markanten Rückschlagpotenzial derzeit lieber nicht anfassen.

Charttechnik Hellofresh
Die Aktie von Hellofresh kann man aktuell zweifellos als Highflyer bezeichnen, schließlich hat sie sich seit Dezember 2018 von sechs auf über 23 Euro vervielfacht. Steil bergauf tendiert nicht nur der Aktienkurs, sondern auch die 100- sowie die 200-Tage-Durchschnittslinie, was als Trendbestätigung gilt. Diverse Timingindikatoren zeigen nach dieser rasanten Kursrally aber eine stark überkaufte Lage an. So weist zum Beispiel der Relative-Stärke-Index derzeit einen Wert von 78 Prozent auf. Ein Rutsch unter 70 Prozent wäre zwar als Verkaufssignal zu sehen, 2019 erwiesen sich solche Signale allerdings mehrfach als "Bärenfalle". Gegenwärtig sollten Anleger bei Hellofresh lieber die Rolle eines neutralen Zuschauers einnehmen.

Zooplus-Chef wieder mal in Kauflaune


Völlig anders sieht die Situation aktuell bei Zooplus aus, einem Onlinehändler für Tierbedarf. Dessen Chef und Großaktionär Cornelius Patt lässt sich nämlich trotz eines desaströsen Aktienkursverlaufs nicht vom Aktienkauf abhalten. Im Januar hat er bereits viermal zugegriffen und insgesamt 5.300 Zooplus-Aktien mit einem Transaktionsvolumen von fast 420.000 Euro gekauft. Der Aktie half dies lediglich, das Allzeittief bei 78,40 Euro (10. Januar 2020) etwas hinter sich zu lassen. Ein Kauf drängt sich angesichts der prekären Lage dennoch nicht auf.

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