€uro am Sonntag: Sie haben kürzlich gesagt, Anleger wollen nicht nur Performance. Was meinen Sie damit?
Marty Flanagan: Unsere Kunden wollen wissen, wo ihr Geld angelegt wird. Und sie wollen wissen, wie wir die Zukunft sehen - um Anregungen für eigene Überlegungen zu bekommen, aber auch, um zu beurteilen, ob wir die richtigen sind, die sich um ihr Kapital kümmern. Wir nennen das Thought Leadership.
Bitte etwas konkreter?
Nun, wir zeichnen zum Beispiel ein Bild, wie die Welt nach Covid-19 aussehen wird, wir positionieren uns ziemlich eindeutig in Sachen Nachhaltigkeit und Technologie und wollen zu den Vorreitern der Tokenisierung des Wertschriftengeschäfts gehören; und wir stellen unseren Kunden Tools zur Verfügung, um intelligente Portfolio-entscheidungen zu fällen.
Machen andere das nicht auch?
Ja, aber nicht so konsequent wie wir. Wir haben mit der Global-Thought-Leadership- Gruppe unter Leitung von Henning Stein eine eigenständige Einheit gebildet, die unseren Investmentteams, unseren Kunden und potenziellen Kunden hilft, die Welt besser zu verstehen. Gerade Covid-19 hat gezeigt, wie wichtig innovative Denkansätze sind.
Und die denken Sie sich alle allein aus?
Nein, natürlich nicht. Wir sehen unsere Aufgabe in der Bündelung und Neuvernetzung von Wissen und sind unter anderem eine enge Partnerschaft mit der Universität Cambridge eingegangen.
Was haben die Kunden davon?
Die profitieren mehrfach: Direkt, indem wir ihnen auf Kundenveranstaltungen und in Publikationen Forschungsergebnisse zur Verfügung stellen. Und indirekt, indem die gemeinsamen Projekte mit der Uni zu besseren Renditen führen.