Was die Menschen mit ihrer freien Zeit anfangen, welche Waren und Dienstleistungen sie nachfragen und welche neuen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung das Internet bietet, dafür interessiert sich - beruflich - Ido Cohen. "Wer Ausmaß und Dimensionen wegweisender Veränderungen früher als andere erkennt, kann dadurch Mehrwert generieren", sagt der Manager des Invesco Global Leisure Fund. Bislang ist ihm das gelungen. Seit Jahresanfang erzielte der Fonds ein Plus von rund 16 Prozent, in den vergangenen fünf Jahren legte er um 145 Prozent zu. In punc-to Länderauswahl konzentriert sich Cohen auf die USA: US-Werte sind mit 75 Prozent gewichtet. Rund acht Prozent entfallen auf japanische Aktien, der Rest verteilt sich auf europäische Unternehmen und Titel aus den Schwellenländern.
Heimwerken und Videospielen
Ein starker globaler Freizeittrend ist Einkaufen via Internet. "Mit mittlerweile rund 300 Millionen Kunden zählt Amazon zu den größten Online-Versandhändlern", sagt Cohen. Im Fonds ist das Unternehmen mit über neun Prozent gewichtet. In den USA steht zudem Heimwerken hoch im Kurs, der Do-it-yourself-Markt bringt es auf ein Volumen von rund 360 Milliarden Dollar pro Jahr. Einer der großen Player der Branche ist die Baumarktkette Home Depot. In den über 2200 Filialen in den USA finden Kunden alles, womit sich Haus und Garten verschönern lassen. Im zweiten Quartal 2018 stieg der Gewinn um 31 Prozent. Im Portfolio des Invesco Global Leisure ist Home Depot hoch gewichtet.
Japaner wiederum vertreiben sich gern die Zeit mit Videospielen. Das Umsatzvolumen allein für Konsolen betrug im vergangenen Jahr umgerechnet rund drei Milliarden Euro. Dominiert wird dieser Markt von Nintendo. Der aktuelle Verkaufsschlager des Unternehmens heißt Switch. Die tragbare 3-D-Spielekonsole wurde allein in der ersten August-Woche in Japan mehr als 50 000-mal verkauft.
Zu Ido Cohens Favoriten zählt außerdem Norwegian Cruise Line. Wegen der starken Nachfrage - nicht zuletzt vonseiten vieler deutscher Kunden - lässt der Kreuzfahrtanbieter derzeit zwei weitere Schiffe bauen, die je 3000 Passagieren Platz bieten werden. Die steigende Zahl von Buchungen erlaubt es dem Unternehmen zudem, die Preise zu erhöhen.