Dass China einige Risiken zu bieten hat, dürfte jedem Investor klar sein. Denn die autokratische Führung würgte in den vergangenen Monaten den einen oder anderen Wirtschaftszweig ab. Zudem gerieten große Tech-Konzerne ins Fadenkreuz von Xi Jinping, was etwa in dem Krimi rund um den Chef von Alibaba, Jack Ma, gipfelte.

Zudem gab es immer wieder Streit mit den USA, was ordentlich Druck auf den Handel von chinesischen Aktien in den USA (sogenannte ADRs) ausübte.Und zuguterletzt gab es ja noch die Immobilienkrise rund um Evergrande und auch immer wieder harte Corona-Lockdowns. Doch jetzt hellt sich das Bild wieder etwas auf.

Darum wird Investieren in China wieder attraktiver


Zum Einen lockert China seine harte Covid-Politik. In Zukunft dürfte es trotz vieler Unkenrufe zu weniger Lockdowns kommen. Außerdem sendet die Regierung immer mehr Zeichen der Entspannung. Davon profitieren viele China-Tech-Aktien, weil sie vorher doch arg unter die Räder gekommen waren. Darüberhinaus will sich Xi Jinping im November auf dem nächsten Parteitag der Kommunistischen Partei für eine dritte Amtszeit wiederwählen lassen. Experten gehen davon aus, dass Xi eine prosperierende Wirtschaft extra zu diesem Zweck präsentieren möchte und dass nun Wachstumsprogramm folgen werden. Zeit für Anleger also, sich China-Aktien und China-ETFs mal wieder genauer anzusehen.

Das sind die besten China-ETFs


Wichtig für ein Investment: Anleger müssen bei China-Aktien und China-ETFs zwischen den drei verschiedenen Aktienklassen unterscheiden. Denn es gibt A-Aktien, B-Aktien und H-Aktien.

Am einfachsten können Anleger mit China ETFs in China investieren. Für deutsche Anleger stehen laut dem Branchendienst justetf.com aktuell 24 ETFs auf 12 Indizes zur Verfügung. Dabei unterscheiden sich die Kosten der Produkte mit 0,19 Prozent bis 0,88 Prozent Gebühren pro Jahr teils deutlich.

Insgesamt entwickelten sich die Aktien in China tatsächlich mau. Der MSCI China, ein Index mit 739 Aktien quer durch alle Aktienklassen mit rund 85 Prozent Abdeckung des chinesischen Aktien-Universums, schaffte in den vergangenen fünf Jahren insgesamt lediglich 15,54 Prozent Gewinn und in den vergangenen drei Jahren lediglich 4,76 Prozent Gewinn.

Vermutlich kommen für die meisten Anleger vor allem zwei Indizes in Betracht: Der CSI 300 und den MSCI China. Dabei ist der CSI300 ein Index, der Zugang zu 300 A-Aktien von den Wertpapierbörsen Shanghai und Shenzhen, die in Renminbi notieren und ihren Firmensitz in China haben, bieten. Anleger setzen hier auf den Xtrackers CSI 300 Swap UCITS ETF 1C. Dieser ETF hat fast zwei Milliarden Euro an Kapital eingesammelt, kostet 0,5 Prozent Gebühren im Jahr, thesauriert seine Erträge und ist synthetisch und in US-Dollar denominiert.

Der MSCI China bietet Anlegern Zugang zu 739 chinesischen Aktien, die an der Börse Hongkong notieren. Hier setzen Anleger auf den HSBC MSCI China UCITS ETF USD. Denn dieser verwaltet 1,13 Milliarden Euro, kostet nur 0,3 Prozent Gebühren im Jahr, ist physisch replizierend, schüttet seine Erträge aus und ist ebenfalls in Dollar denominiert.

Bei den ETFs können Anleger per Sparplan durchaus den Einstieg in den chinesischen Markt wagen.

Die besten China-Aktien für Anleger


Bei den Aktien ist die Auswahl natürlich etwas schwieriger zu treffen. Wer sich aber ein paar China Aktien ins Depot legen möchte, der ist sicherlich mit den größten und bekanntesten Aktien vorerst gut bedient. Dazu zählen vor allem Alibaba, Tencent, Baidu und Pinduoduo.

Mit diesen Aktien erfindet man das Rad nun nicht neu. Doch weil sich das Umfeld in China zwar verbessert, aber noch nicht wieder als ideal zu bezeichnen ist, sollten Anleger hier vor allem auf die Schwergewichte setzen. Zudem sehen die Schätzungen der Analysten für Alibaba für die Zukunft gut aus. 50 raten zum Kaufen, fünf zum Halten und nur einer zum Verkaufen.Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 151 Dollar- ein Potenzial von fast 30 Prozent.

Auch für Tencent sind die meisten Analysten positiv gestimmt. Für die Aktie erwarten sie ein Kursziel von 58,50 Dollar, was ein Potenzial von 26 Prozent bedeutet. Für baidu sehen die Schätzungen ebenfalls gut aus. Die Umsätze und Gewinne sollen deutlich zulegen, die Aktie könnte es bis an die 200 Dollar Marke bringen. Und auch bei Pinduoduo sehen das Umsatz- und Gewinnwachstum rosig aus, einzig das Kurspotenzial möchte mit nur zehn Prozent nicht so recht mithalten.