Zum Vergleich: Beim Konkurrenten LEG lag er zum Ende des dritten Quartals etwa mit 38 Prozent deutlich niedriger. Adler muss sich zudem mit Vorwürfen des britischen Leerverkäufers Fraser Perring auseinandersetzen, der den Konzern scharf kritisiert hatte. Auf die Vorwürfe ging das Unternehmen bei der Vorlage der Quartalszahlen nicht detailliert ein, die Adler-Aktien gingen auf Talfahrt. In einem Investoren-Call mit den beiden Adler-Co-Chefs wurden keine Fragen beantwortet. Adler-Aktien bauten ihre Verluste daraufhin weiter aus und fielen um mehr als 20 Prozent.

In den ersten neun Monaten legte der operative Ertrag aus dem Vermietungsgeschäft (FFO 1) auf 101,9 (Vorjahr: 74,7) Millionen Euro zu, wie Adler am Dienstag weiter mitteilte. Die Nettomieteinnahmen stiegen um 28 Prozent auf 259,3 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet das Unternehmen weiterhin Nettomieteinnahmen in der Größenordnung von 340 bis 345 Millionen Euro, für den FFO 1 werde eine Spanne von 135 bis 140 Millionen Euro angepeilt.

Investoren fordern von dem Immobilien-Konzern einen Abbau seiner milliardenschweren Schulden. Das Unternehmen will deshalb große Immobilien-Pakete unter anderem an den Konkurrenten LEG verkaufen. Die Gespräche mit der Düsseldorfer LEG stünden kurz vor dem Abschluss, betonte das Adler-Management. Durch die Transaktionen solle der LTV von zuletzt 57 Prozent auf unter 50 Prozent sinken.

Leerverkäufer Fraser Perring hatte mit Blick auf die Bilanzierungsmethoden Vorwürfe gegen die Adler Group erhoben, die den Aktienkurs gedrückt hatten. Adler habe "externe, unabhängige Wirtschaftsprüfer mit einer umfassenden Prüfung (..) beauftragt", teilte das Unternehmen nun mit. Dem Vorstand zufolge sind Prüfer der KPMG eingeschaltet worden. Ergebnisse würden mitgeteilt, wenn sie vorlägen.

rtr